Duisburger Zoo Wildhund ausgebrochen

Duisburg · Eine Wildhund-Dame hat die Flucht ergriffen und ist über die Gehegeabgrenzung gesprungen. Erst an der Raffelbergbrücke konnte die Tierärztin das Raubtier betäuben und anschließend einfangen.

Nachwuchs im Zoo: Wildhund-Welpen begeistern
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Ihr Sprung war gewaltig, und dennoch hätte Wildhund-Dame Kirindy theoretisch so nicht flüchten dürfen. "Ich bin jetzt seit sechseinhalb Jahren beim Zoo Duisburg beschäftigt. In dieser Zeit ist das der erste Vorfall dieser Art", sagt der stellvertretende Zoochef Dr. Jochen Reiter. Der Tierpark will an dem Gehege der Windhunde nun nachrüsten, um einen weiteren Ausbruch zu verhindern.

Dabei war im Zoo eine Tier-Hochzeit geplant gewesen. Kirindy, die erst vor einigen Wochen aus Frankreich nach Duisburg gekommen ist, sollte ihren künftigen Partner, einen zweieinhalb Jahre alte Wildhund-Rüden erstmals aus der Nähe beschnuppern. Doch als die beiden Tiere gemeinsam auf der Anlage waren, wurde der Rüde allzu zudringlich. Nach einer rasanten Jagd durch das Gehege suchte Kirindy ihr Heil in der Flucht. Mit rund 60 Stundenkilometern hob sie ab, landete mit den Pfoten auf einem Teil der Gehegemauer und konnte so die Absperrung überwinden.

Von dort hetzte das Tier quasi um die Ecke in den Chinesischen Garten, alle Einfang-Versuche schlugen fehl. "Die Hündin stand unter extremen Stress, hat sich uns immer wieder entzogen", berichtet Reiter. Als das Tier am Delfinarium und dem Walarium vorbei in Richtung Autobahnmeisterei flüchtete, alarmierte der Zoo die Polizei. Mehrere Streifenwagen beteiligten sich an der Jagd. Doch erst hinter der Raffelbergbrücke in den Mülheimer Ruhrauen gelang es der Tierärztin des Zoos, die Wildhündin mit zwei Betäubungspfeilen zu stoppen.

Eine Gefahr für Besucher habe nie bestanden, versichert Jochen Reiter: "Afrikanische Wildhunde sind zwar die effizientesten Raubtiere in Afrika, doch nur im Rudel agieren sie aggressiv."

(RP/rl/anch)
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