Duisburg Welpenverkauf verschiebt sich

Duisburg · Der Tierschutzverein Duisburg sieht keine Bedenken für den geplanten Verkauf von Hundbabys bei Zoo Zajac. Dennoch gibt es Proteste. Am Wochenende konnten sich Kritiker ein Bild von der im Bau befindlichen Anlage machen.

Zoo Zajac: Hundewelpen und Krokodile
22 Bilder

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Mit einer Menge Wut im Bauch steht Marie-Luise Saalfeld vom Tierschutzverein Duisburg vor Zoo Zajac: "Das ist eine Frechheit, was die da machen. Die haben keine Ahnung, wovon sie sprechen." Sie meint die Gruppe von etwa zehn Demonstranten, die auf der anderen Straßenseite lautstark als Hunde verkleidet und mit Transparenten gegen den geplanten Verkauf von Welpen protestieren. "Von Seiten des Tierschutzes gibt es da keine Bedenken, das ist alles tiptop", sagt sie.

Dennoch reißt der Protest gegen den geplanten Welpenverkauf bei anderen Tierschutzorganisationen und Züchtern nicht ab. Hauptkritik: Es sei zu befürchten, dass viele Hundebabys aus fragwürdigen Quellen (Massenzuchten) angeboten würden.

Seit Monaten versucht Norbert Zajac (56), der Besitzer des nach eigenen Angaben größten Zoofachgeschäfts der Welt, seine Kritiker zu überzeugen, bietet ihnen wie an diesem Wochenende Führungen und aufklärende Gespräche an — doch meist vergebens. "Dass wir den Welpen die beste medizinische Versorgung geben, dass wir Tierärzte, die sich rund um die Uhr um sie kümmern, eingestellt haben, das wollen sie nicht hören", sagt Norbert Zajac.

Eigentlich hatte der 56-Jährige geplant, mit dem Verkauf der Welpen schon im Sommer zu beginnen. Doch die Bauarbeiten an der mehr als 600 Quadratmeter großen Welpenanlage verzögern sich, so dass der Verkaufsstart in den Januar 2012 verschoben werden musste.

Die Welpen werden von Privatpersonen im Alter von neun Wochen und nur in ganzen Würfen angekauft. Namen und Adressen der Verkäufer werden von Zajac an des Ordnungsamt zur Überprüfung weitergegeben. "Sollte sich dabei herausstellen, dass ein Besitzer schon mal gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat, kaufen wir die Welpen nicht", sagt der 56-Jährige und betont: "Wir kaufen auch keine Hunde aus dem Ausland. Wir sind strikt gegen den illegalen Tierhandel."

Eine Woche bleiben die Welpen nach dem Ankauf zur medizinischen Untersuchung in der Quarantänestation, werden geimpft, gechipt, entwurmt. "Nur wenn sie kerngesund sind, werden sie zum Verkauf angeboten", sagt Zajac.

In neun, je 35 Quadratmeter großen Boxen mit Außenbereich werden die Jungtiere dann hinter Glasscheiben und getrennt von den vielen anderen Tieren im Geschäft zum Verkauf angeboten. "Wer bei uns einen Hund kaufen möchte, wird ausführlich beraten", verspricht er. Zudem wird es eine vierwöchige Gesundheitsgarantie auf die Tiere geben. "Mehr kann man wirklich nicht machen", sagt Marie-Luise Saalfeld vom Tierschutzverein.

(csh)
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