Hochhaus in Duisburg So läuft die Sprengung des „Weißen Riesen“ ab

Duisburg · An diesem Sonntag fällt das zweite Hochhaus der einstigen Vorzeige-Siedlung in Duisburg-Hochheide. Ein Überblick über den Zeitplan und die zu erwartenden Einschränkungen.

Duisburg: Sprengung des ersten "Weißen Riesen"-Hochhaus - Fotos
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So lief die Sprengung des „Weißen Riesen“ in Duisburg

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Update, Sonntag, 12.30 Uhr: Mittlerweile ist der zweite „Weiße Riese“ gefallen. Kostenpflichtiger Inhalt Unseren Bericht lesen Sie hier.

Zweieinhalb Jahre ist es her, da wurden mit einem Knopfdruck 48.000 Tonnen Schutt produziert. Die Sprengung des ersten „Weißen Riesen“, einstiges Vorzeige-Wohnprojekt und späterer Schandfleck, sorgte damals für bundesweite Aufmerksamkeit. So wird es wohl auch an diesem Sonntag, 5. September 2021, wieder sein, wenn der zweite „Riese“ fallen soll. Den Sprengtermin hatte die Stadt schon im Juni festgelegt. Seit einigen Wochen steht auch der genaue Zeit- und Evakuierungsplan fest.

Eigentlich sollte das Hochhaus in Duisburg-Hochheide schon längst nicht mehr stehen. Während bei der Sprengung des ersten Gebäudes noch Asbest für Verzögerungen sorgte, war es nun unter anderem die Corona-Pandemie. Nachdem ein erster Termin 2020 nicht gehalten werden konnte, sollte eigentlich Anfang 2021 gesprengt werden. Doch wegen zu hoher Inzidenzen war die Evakuierung der Anwohner nicht durchführbar. Im dritten Anlauf soll es nun endlich so weit sein.

Hoffentlich läuft dann auch wieder alles so reibungslos wie bei Hochhaus eins im März 2019. Wie damals soll die Sprengung um Punkt 12 Uhr erfolgen. Die Einschränkungen für die Anwohner beginnen allerdings schon am Freitag zuvor mit ersten Halteverboten (siehe Infobox). Zur Sprengung selbst müssen 1750 Menschen ihre Häuser verlassen. Um einen sicheren Ablauf der Sprengung und der damit einhergehenden Maßnahmen zu gewährleistern, ist die Feuerwehr mit rund 250 Kräften vor Ort im Einsatz. 200 Mitarbeiter des Bürger- und Ordnungsamts sollen insbesondere die Räumung der Evakuierungszone kontrollieren.

Es ist davon auszugehen, dass sich am Sonntag nicht nur die direkten Anwohner, sondern auch wieder viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung für die Sprengung des Baus interessieren werden. Die Fahrt nach Hochheide wird sich für alle Schaulustigen hingegen nicht lohnen. „Wegen der weiträumigen Absperrungen, der Verkehrssituation und da es praktisch keine Sichtmöglichkeiten auf das Sprengobjekt gibt, bittet die Stadt Duisburg von einer Anreise abzusehen“, heißt es in der Mitteilung. Es werde vor Ort weder Imbissstände noch Toiletten geben. Jegliche Verkaufsversuche von mobilen Händlern sollen durch das Ordnungsamt unterbunden werden. Wer sich das Spektakel live ansehen möchte, solle stattdessen auf die Fernsehübertragung im WDR zurückgreifen.

Sind alle Vorbereitungen getroffen, wird es auch für den zweiten „Weißen Riesen“ ernst. Dann lauscht alles den drei Sprengsignalen. Ein langer Ton (“Sofort in Deckung gehen“), wenn alle den Sprengbereich verlassen oder sich dort in Deckungsräume begeben müssen. Zwei kurze Töne (“Es wird gezündet“), wenn sichergestellt ist, dass alle den Sprengbereich verlassen haben oder in Deckung sind. Drei kurze Töne (“Die Sprengung ist beendet oder unterbrochen“), wenn sich der Sprengmeister vom Ergebnis seiner Arbeit überzeugt hat. Die Anwohner müssen dann allerdings noch auf die Entwarnung durch das städtische Sirenensystem warten. Erst wenn ein einminütiger Dauerton abgespielt wurde, können sie in ihre Häuser zurück. Dann enden auch alle Halteverbote und Sperrmaßnahmen. Die Stadt rechnet damit rund ein bis zwei Stunden nach der eigentlichen Sprengung.

Ist der zweite „Riese“ gefallen, beginnt in Duisburg schon bald wieder die Vorbereitung für das dritte Hochhaus der Wohnanlage. Dessen Sprengung ist derzeit noch für 2023 geplant.

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