Duisburg "Weiße Riesen" im Fokus der Stadtplaner

Duisburg · Wie soll sich der Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl entwickeln? Welche Flächen sollen künftig wie genutzt werden? Städteplaner haben sich damit eingehend beschäftigt. Jetzt stellten sie ihre Pläne vor. Die Bürger können mitreden.

 In der Erich-Kästner-Gesamtschule wurden am Dienstagabend die so genannten "Teilräumlichen Strategiekonzepte" mit Bezug auf den Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl vorgestellt.

In der Erich-Kästner-Gesamtschule wurden am Dienstagabend die so genannten "Teilräumlichen Strategiekonzepte" mit Bezug auf den Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl vorgestellt.

Foto: Andreas Probst

Nachdem der Entwurf der Städteplaner für Duisburg im Jahr 2027 am Montag in der Stadtmitte vorgestellt worden war, war am Dienstagabend Homberg/Ruhrort/Baerl als erster Bezirk an der Reihe. Rund 50 Besucher, allen voran Vertreter der Parteien, waren in die Erich-Kästner-Gesamtschule gekommen. Auf verschiedenen Karten präsentierte Projektleiter Arne Lorz die Entwicklungsperspektiven für Wohnen, Wirtschaft, Grün und Freiraum, Umwelt und Infrastruktur.

Diese "Teilräumliche Strategiekonzepte" genannten Themenfelder wurden jedoch nur auf gesamtstädtischen Karten erläutert, ohne dabei speziell auf das einzugehen, was den Bezirk betrifft. "Wir machen keine Stadtteilplanung", rechtfertigte Lorz diese Art der Darstellung, nur im gesamtstädtischen Kontext könne man die verschiedenen Planungskonzepte verstehen. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Besucher Zeit, sich die verschiedenen Strategiekonzepte auf großen, erneut gesamtstädtischen Karten, von Mitarbeitern des Projekts Duisburg 2027 erklären zu lassen.

"Die Pläne sind leider nicht selbsterklärend", musste sich auch Bezirksamtsleiter Jürgen Scherhag eingestehen. Zwar gab es jeweils Legenden, die die unbekannten Symbole erklärten. Doch um zu erfahren, was beispielsweise "Umstrukturierung" konkret bedeutet, musste man beim Vortrag zuvor schon ganz genau die Ohren gespitzt haben. Lediglich eine themenübergreifende Karte zeigte den Duisburger Westen in einem vergrößerten Ausschnitt.

Zwei von insgesamt 14 Handlungsschwerpunkten haben die Planer von Duisburg 2027 im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl ausgemacht: die Fläche rund um die Ottostraße in Hochheide und das Gelände der Firma Schmitz Söhne am Rheinufer in Homberg.

Das Gebiet rund um die "Weißen Riesen" in Hochheide ist auf der Karte mit dem Symbol für Umstrukturierung und Rückbau gekennzeichnet. "Das bedeutet aber nicht: alles plattmachen", erklärte Lorz. Vielmehr gehe es um die Realisierung des Leitbildes "Qualität statt Quantität".

Auf dem ehemaligen Industriegelände von Schmitz Söhne an der Königstraße in Homberg wünschen sich die Planer eine hochwertige Neubebauung mit "Entwicklung zum Wasser", ohne dabei die Zugänge zum Rhein für die Öffentlichkeit zu verschließen. Den Handlungsschwerpunkt "Schmitz Söhne" bezeichnen die Planer als eines der "Sahnestücke" im Bezirk, die als potenzielle Neubaugebiete gehandelt werden.

Als weitere Flächen für den Wohnungsbau haben sich die Planer auf den alten Sportplatz "In den Haesen" und eine große Fläche am Eurohof am Uettelsheimer See konzentriert. Mit der Ausweisung des Sportplatzes als Bauland stießen sie allerdings bereits am Dienstagabend auf Widerstand, denn diese Fläche hatte man schon vor Jahren einmal freigegeben und mit parteiübergreifender Zustimmung wieder vom Markt genommen, weil sich damals kein Investor fand, erinnerte sich Frank Smejkal, CDU-Vorsitzender in Homberg.

Für Baerl steht vor allem der Erhaltung des dörflichen Charakters auf der Agenda — jedoch mit der Maßgabe, dabei klare Siedlungsränder beizubehalten.

(son)
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