Weihnachtsmarkt in Duisburg Freude übers Riesenrad, Ärger über Bettelei

Duisburg · Die Geschäfte der Händler auf dem Weihnachtsmarkt laufen offenbar prächtig, der Veranstalter ist zufrieden. Eine Bilanz zur Halbzeit des langen Markttreibens.

Das Riesenrad ist offenbar ein echter Besuchermagnet.

Das Riesenrad ist offenbar ein echter Besuchermagnet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Es ist elf Uhr morgens. Weihnachtskarten werden neu sortiert und drapiert. Am Bonbonstand stehen bereits die ersten Kunden auf der Suche nach Süßem oder Halsschmeichlern. 24 Tage Duisburger Weihnachtsmarkt sind vergangen – die Hälfte ist nun also um. Zeit für eine erste Bilanz.

Uwe Kluge, Geschäftsführer von Marktveranstalter Duisburg Kontor, ist der Mann, der weiß, wie es läuft: „Freiluftveranstaltungen sind grundsätzlich immer abhängig von der jeweiligen Witterung. In diesem Jahr war sie in den ersten drei Wochen des Weihnachtsmarktes fast ideal.“ Das habe für eine gute Besucherresonanz gesorgt. „Wir sind  sehr zufrieden“, sagt Kluge. Neben dem fast idealen Wetter habe eine Vielzahl von Faktoren zum Gelingen beigetragen. Das seien unter anderem das breite Angebot und die Mischung aus Kunsthandwerk und Gastronomie gewesen. Aber auch das Riesenrad, das sich nach einem Jahr Zwangspause wieder großer Beliebtheit erfreue.

Auch Neuerungen im Angebot kämen gut an. Dazu zähle der Rätsel-Rundgang, der Besucher mit den Händlern ins Gespräch bringe. Außerdem funktioniere das Xmas-Ticket-Ruhr sehr gut. Mit diesem ÖPNV-Angebot könne der Kunde VRR-weit die Weihnachtsmärkte in Duisburg, Essen und Dortmund anfahren.

Händler und Schausteller selbst geben sich auf Nachfrage ebenfalls sehr zufrieden. Der Kartenstand von Unicef sei beliebt und von ihrem Gefühl her laufe es gut, sagt zum Beispiel Uschi Heister. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Marianne Fischer steht sie gelegentlich ehrenamtlich in den Mittagsstunden an dem kleinen Stand. Die Leute kämen immer wieder gerne. Fischer selbst ist wenig auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, berichtet aber von Freunden, die begeistert vom Markt erzählen würden. Die zwei Frauen seien zwar nicht den ganzen Tag am Stand, wissen aber, dass oft auch schon am Vormittag reger Betrieb herrscht. „Die Arbeit hier macht Spaß und ich mache sie sehr gerne“, sagt Heister.

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Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Am Bonbonstand Wilhelm Müller ist die Begeisterung ähnlich groß. „Es läuft sehr gut. Bei Regen ist es zwar weniger schön, aber das Publikum und die Nachbarn sind toll.“, sagt Sylvia Röder. Der Besucherandrang sei aber wechselhaft. Zwischenzeitlich sei auf dem Markt gar nichts los und plötzlich kämen dann busweise Touristen, oftmals aus Holland, sagt Kollegin Sabine Lelanz. „Und sobald es dunkel wird, kommen auch die ‚normalen’ Leute.“ Morgens kämen Besucher eher zufällig vorbei.

Die beiden Frauen berichten aber auch von negativen Entwicklungen. „Es wird mehr gebettelt“, sagt Röder. „Es werden mittlerweile sogar immer wieder Kunden direkt am Stand angesprochen“. Außerdem seien gefühlt mehr Polizei- und Ordnungamtstreifen unterwegs. Das sei natürlich irgendwie bedenklich, gebe einem aber auch ein Gefühl von Sicherheit. Taschendiebstähle seien dagegen im Vergleich zum letzten Jahr zumindest gefühlt zurückgegangen. Einen Unterschied mache außerdem das Riesenrad. Das Fehlen habe sich im letzten Jahr an einigen Ständen bemerkbar gemacht.

Abgesehen davon, dass Weihnachtsmusik fehle und sie von dem Rätsel-Rundgang noch gar nichts mitbekommen hätten, seien sie mit der langgezogenen Form des Weihnachtsmarktes aber sehr zufrieden. So gebe es kein Geknubbel in der Innenstadt. Dies würden auch immer wieder Kunden zum Beispiel aus Düsseldorf und Münster betonen, die den Duisburger Markt lieber besuchen würden als den ihrer eigenen Stadt.

 Auch Händler und Aussteller sind zufrieden mit dem Markttreiben. Die Bettelei habe allerdings zugenommen, sagen sie.

Auch Händler und Aussteller sind zufrieden mit dem Markttreiben. Die Bettelei habe allerdings zugenommen, sagen sie.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Nach der guten ersten Hälfte unseres Weihnachtsmarktes hoffen wir auf eine mindestens genauso starke zweite““, sagt Uwe Kluge. „„Den Besuchern wird auch in den kommenden  Tagen ein tolles Programm geboten. Zudem dürfen sich unsere Gäste noch auf einen verkaufsoffenen Sonntag und den Verlängerungszeitraum vom 26. bis zum 30. Dezember freuen.“

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