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Duisburg Weiche Stimme, großes Gefühl

Duisburg · Der Sänger und Gitarrist Jochen Jasner hatte sein Publikum beim Konzert im Kulturtreff voll im Griff. Er brachte die Zuhörerherzen mit getragenen Stücken zum Schmelzen und mit elanvollem Spiel zum Hüpfen.

Rumeln-Kaldenhausen "Amor" – Liebe, oder "Sufrimiento" – Leid: Mit Gefühlen geizte Jochen Jasner nicht beim Konzert im Kulturtreff Alte Dorfschule in Rumeln. Tango, Bolero und Canciones umfasste sein Programm "Sentimiento Latino" am Sonntagabend.

Der ausgebildete Sänger und Gitarrist legte viel Herzblut in die Stücke. Im ungezwungenen Plauderton moderierte er seine Rundreise durch die spanische und lateinamerikanische Musik. Nostalgische Tangos, klassische Sevillanas und Evergreens machten die Mischung perfekt.

Als Publikumslieblinge entpuppten sich Antonio Carlos Jobims "One Note Samba", ein brasilianischer Bossa Nova, und "Quireme mucho", der kubanische Bolero von Gonzalo Roig. Viele Zuhörer summten die bekannten Melodien mit. Gelächter musste der einnehmende Musiker nur hinnehmen, weil ihm der Originaltitel des letztgenannten Stückes nicht einfiel. "Der ist aber schwer", scherzte ein Zuhörer. Ansonsten waren die Gäste völlig zufrieden mit Jasners virtuosem Spiel und seiner empfindsamen weichen Tenorstimme.

Die konnte bei traurigen Titeln schon einmal tiefer rutschen. Der argentinische Zamba "Alfonsina y el mar" ging den Zuhörern besonders unter die Haut, thematisierte er doch den Selbstmord der Dichterin Alfonsina Storni. Wie langsam heranrollende Wellen klangen die Gitarrenakkorde. "Te vas Alfonsina con tu soledad", beschrieb Jasner den einsamen Gang ins Meer.

Carlos Gardels Tango "Volver" folgt einem Mann, der durch die stillen, leeren Straßen in seine Heimat zurückkehrt. Nichts hat sich verändert, "seine Seele hält jedoch störrisch an seiner Erinnerung an die erste Liebe fest", erklärte der Musiker das bewegende Lied.

Dass der Dichter Federico Garcia Lorca auch ein begeisterter Gitarrist, Sänger und Klavierspieler war, wussten wenige. Jochen Jasner wählte den Titel "Anda Jaleo" aus seinen gesammelten Liedern.

Ruhigeren Stücken folgten solche, die die Füße der Zuhörer zucken ließen. Zum Tanzen blieb im voll besetzten Raum allerdings kein Platz. "Wie könnte ein Programm besser zum schönen Wetter passen", meinte Peter Lufen, und ein Zuhörer lobte Jasner schlicht: "Der ist gut."

Der Diplom-Musikpädagoge aus Düsseldorf nutzte seine Gitarre nicht nur für die Melodien, sondern auch als Perkussionsinstrument. Er schlug auf den Klangkörper, um die Stimmung weiter anzuheizen. Applaus und Zurufe kassierte der Fan von Klassik und Latin das ganze Konzert hindurch. Positiv gestimmt entließ er die Kulturtreffbesucher in die laue Aprilnacht.

(RP)
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