Feuerwehr Hubschrauberabsturz als Übungsszenario

Mancher dachte wohl an ein Unglück, als zahlreiche Feuerwehrfahrzeug in Kolonne zum Flughafen Weeze fuhren. Es handelte sich um eine Großübung auf der Trainings-Base am Airport. Die Duisburger Feuerwehr war auch dabei.

 Das Szenario ist der blanke Horror und Gott sei Dank nur eine Übung. Pascak Franz und Volker Kalla von der Feuerwehr Duisburg bei Rettungsarbeiten nach einem Hubschrauberabsturz über Weeze.

Das Szenario ist der blanke Horror und Gott sei Dank nur eine Übung. Pascak Franz und Volker Kalla von der Feuerwehr Duisburg bei Rettungsarbeiten nach einem Hubschrauberabsturz über Weeze.

Foto: Thomas Binn (binn)

So fleißig und gut aufgestellt die Feuerwehren in den einzelnen Kommunen auch sein mögen, bei Großeinsätzen reicht das Aufgebot vor Ort dann nicht immer aus. Für genau solche Fälle gibt es die Feuerwehr-Bezirksbereitschaft 1 des Regierungsbezirks Düsseldorf. Diese besteht aus verschiedenen Einheiten der Kreise Kleve, Wesel und Duisburg. Insgesamt 135 Mitglieder und 35 Fahrzeuge machen diese Bezirksbereitschaft aus. Diese Truppe übte am Wochenende ihre Einsatzbereitschaft auf der Trainingsbase in Weeze.

Los ging es am Samstagmorgen: Um 8 Uhr trafen sich alle Einheiten im Bereitstellungsraum am Kreisfeuerwehr-Gerätehaus in Goch. Da auch alle vorbildlich pünktlich kamen, konnte der ganze Zug kurz darauf losfahren. Dabei wurde nicht der direkte Weg zum Flughafen Weeze genommen, sondern erst noch eine Extra-Runde am Niederrhein gedreht. „Das gehörte auch mit zur Übungszweck, schließlich ist es für den gesamten Marschverband noch ungewohnt, so weite Strecken zurückzulegen“, erklärte Übungsleiter Michael Görtzen.

Ein paar Mal hat die Bezirksbereitschaft dies aber schon gemacht, so wurde sie zum Beispiel bei einem Großbrand in Krefeld oder beim Oderhochwasser in Magdeburg gebraucht. Insgesamt besteht das System schon seit zwölf Jahren. Auf den Flughafen Weeze und die Trainings Base dort wird dabei gerne zurückgegriffen. Die Trainings Base Weeze bietet Feuerwehr, Polizei oder Militär ideale Übungsmöglichkeiten, und das große Gelände ist auch für Großaktionen wie am Wochenende ausgelegt. Und das wird auch dankend angenommen, wie Görtzen beschreibt: „Wir sind froh, dass wir hier üben können. Die Szenarien, die wir hier anbieten, sind sehr attraktiv für einen Feuerwehrmann.“

Sehr viele Übungen konnten auch ausgeführt werden, teilweise liefen mehrere gleichzeitig an verschiedenen Standorten. An einer Stelle wurde der Brand eines Mehrfamilienhauses simuliert, an einer andern ein Feuer das von einem Bistro auf eine Kfz-Werkstatt übergreift und so für einen Industriebrand sorgt. Die Einheiten, die sich den rauchenden Gebäuden stellten, waren dabei durcheinandergewürfelt, schon erkennbar an den verschiedenen Helmen und Uniformen.

Die Zusammenarbeit funktionierte gut, und zwar nicht nur weil alle Feuerwehrkräfte in Nordrhein-Westfalen gleich ausgebildet werden, sondern auch weil die Bereitschaft dazu natürlich vorhanden war. „Nahezu 100 Prozent der Mitglieder hier arbeiten ehrenamtlich“, betonte Görtzen. Und diese kamen um 16.30 Uhr noch mal für eine große Abschlussübung zusammen, an der vier Löschzüge beteiligt waren. In der simulierten Situation war ein Hubschrauber auf ein Gebäude abgestürzt und sorgte so für jede Menge Arbeit für die Beteiligten. Bei allen Übungen standen nicht unbedingt die Unglücksszenarien an sich im Vordergrund, sondern eher die Führungsstruktur und Organisation des Ganzen. Schließlich sind Organisation und Koordination das A und O bei der Bezirksbereitschaft, ohne vorgefertigte Konzepte wären solche Einsätze gar nicht möglich.

Nachdem alle Übungen abgeschlossen waren, kam es am Abend noch zu einem kameradschaftlichen Teil, damit sich alle besser kennenlernen konnten. Nach der Übernachtung im Übungsgebiet kehrten die Feuerwehrkräfte dann am Sonntagmorgen wieder zu ihren jeweiligen Standorten zurück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort