Duisburg Wasser: Vorsorgewert deutlich unterschritten

Duisburg · Eine Stilllegung des Brunnens in Kaiserswerth kommt für die Stadtwerke aus Kostengründen nicht in Betracht.

Die Verbraucher in Duisburg sind verunsichert. Seitdem bekannt wurde, dass in einem Brunnen in Kaiserswerth mit Perflourierten Tensiden (PFT) belastetes Wasser gefördert wird, das mit anderem Quellen vermischt und zu Trinkwasser aufbereitet wird, machen sich viele Sorgen. "Das ist nicht nötig. Nicht das Trinkwasser in Duisburg ist belastet, sondern ausschließlich das Grundwasser aus dem Brunnen in Kaiserswerth", sagte Stadtwerkesprecher Thomas Nordiek gestern.

Das zeigten auch aktuelle Messungen. So liege der Vorsorgewert für das als krebserregende geltende PFT bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. "Vorsorgewerte sind noch etwas anderes als Grenzwerte. Ein Vorsorgewert sagt aus, dass bei Einhaltung dieser Grenze ein Lebensmittel wie Wasser praktisch ein Leben lang konsumiert werden kann, ohne dass es gesundheitsschädlich wäre", so der Sprecher.

In Duisburg sei zuletzt im Trinkwasser aber lediglich ein PFT-Wert von 0,011 Mikrogramm pro Liter gemessen worden. "Das ist etwa eine Unterschreitung des Vorsorgewertes um das Zehnfache", so Nordiek. Die Aufbereitungsmethoden der Stadtwerke seien so effizient, dass das Trinkwasser am Ende von ausgezeichneter Qualität sei. "Sollten sich die Werte in Kaiserswerth noch signifikant erhöhen, müssten wir umdenken." Dafür gebe es im Moment aber keine Anhaltspunkte.

Wie berichtet erhalten rund 255 000 Duisburger Trinkwasser, das auch aus dem Brunnen in Kaiserswerth gespeist wird — allerdings durch die Aufbereitung in so geringen Konzentrationen, dass die PFT-Belastung nach Auffassung der Stadtwerke nicht mehr relevant ist. Dieses Wasser sprudelt rechtsrheinisch in allen Stadtbezirken südlich der Ruhr und linksrheinisch im Stadtbezirk Rheinhausen aus allen Wasserhähnen.

Um die Verbraucher zu informieren, haben die Stadtwerke seit gestern auf ihrer Homepage im Internet eine Liste der am häufigsten gestellten Fragen veröffentlicht. Dabei wird auch erläutert, warum der Brunnen in dem betroffenen Gebiet nicht einfach stillgelegt wird: Dazu gebe es keine aktuelle Notwendigkeit, weil bereits das Rohwasser aus der Brunnenanlage Kaiserswerth derzeit nur geringe PFT-Werte aufweise.

"Eine unbegründete Außerbetriebnahme wäre aus betrieblichen Gründen nicht sinnvoll, da die dann notwendige Steigerung der Förderleistung anderer Brunnenanlagen zu unnötigen Kosten führen würde", so die Stadtwerke. Zudem sei der Kaiserswerther Brunnen der einzige, der belastet sei.

"Trinkwasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland", heißt es auf der Homepage der Duisburger Stadtwerke. Es erfülle strengere Qualitätskriterien als Mineralwasser.

Infos im Internet unter http://www.stadtwerke-duisburg.de/aktuelles/thema-pft-im-grundwasser.html

(RP)
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