Duisburg Was passiert mit dem TaM?

Duisburg · Der Aufsichtsrat wird am Mittwoch noch einmal tagen, um über Einzelheiten des Verkaufs zu beraten. Dann will auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag öffentlich Stellung nehmen.

Das Theater am Marientor wird wie berichtet verkauft. Allerdings ist bisher noch kein Vertrag unterzeichnet worden. Am Mittwoch dieser Woche wird zu Einzelheiten noch einmal der Aufsichtsrat tagen. Erst danach will sich der Gebag-Vorstand, der sich derzeit auf der Immobilienmesse Expo in München aufhält, zu dem Verkauf äußern.

Theater gehört der DBV

Aktuelle Besitzerin der Immobilie Theater am Marientor ist die Duisburger Bauverwaltung (DBV), eine Tochter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gebag. Die DBV wiederum hat das Theater an das Immobilien Management Duisburg (IMD) vermietet. Mit diesem hat Duisburg Marketing einen Vertrag, denn DMG sorgt für die Bespielung des ehemaligen Musicaltheaters.
DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste erfuhr am Freitag vergangener Woche mündlich von dem nun anstehenden Verkauf.

"Einzelheiten sind mir bisher nicht bekannt", sagte er gestern auf Anfrage der Rheinischen Post. Allerdings hätten sich schon zahlreiche Veranstalter bei ihm gemeldet. "Die verlangen nun Aufklärung und machen sich wegen des möglichen Verkaufs des Theaters Sorgen um ihre Veranstaltungen", sagte Gerste. Bis Ende 2011 nämlich hat Duisburg Marketing mit einigen Veranstaltern bereits Verträge abgeschlossen, die verbindlich sind.

Türkische Hochzeit

Dass sich Ende 2011 die Stadt aus dem Musical Theater zurückziehen würde, war schon länger klar. Außerdem gibt es einen Ratsbeschluss zum Verkauf des Hauses. Interessenten dafür gab es auch in der Vergangenheit immer wieder. Beispielsweise einen Investor, der türkische Hochzeitsveranstaltungen in großem Stil dort etablieren wollte. Alle bisherigen Verhandlungen scheiterten jedoch.

Nun scheint jedoch ein Verkauf in greifbare Nähe zu rücken. Die Rede ist davon, dass einer der Investoren im Theater am Marientor wieder ein Musical etablieren möchte. Zu diesem Zweck war das Theater 1995 auch gebaut worden. Stella präsentierte dort "Les Miserables" bis das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Vor diesem Hintergrund warnte auch Uwe Gerste noch im Frühjahr dieses Jahres. Es sei eine Illusion zu glauben, das TaM könne gewinnbringend als Musicaltheater verkauft werden, sagte er.

In der jüngeren Vergangenheit traten im TaM nicht nur Künstler wie der Kabarettist Dieter Nuhr zur Jahreswende, Hermann van Veen oder Claudia Jung auf, immer öfter wurde die Bühne des Theaters am Marientor auch für Castingshows genutzt. Damit allerdings wäre Schluss, wenn das Theater dauerhaft mit einem Musical bespielt würde.

(RP)
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