Bundesweiter Warntag Warum am Donnerstag Tausende Handys gleichzeitig schrillen
Update | Duisburg · Wenn am Donnerstag in Duisburg die Sirenen heulen, braucht sich niemand zu erschrecken: Es ist nur ein Test. Geprüft wird unter anderem auch, ob Duisburgs 82 Hochleistungssirenen so funktionieren wie geplant. Gleichzeitig werden auch Tausende Smartphones in Duisburg Alarm schlagen.

Sirenen-Alarm in Duisburg: So verhält man sich
Die Stadt Duisburg überprüft erneut das Konzept zur Warnung und Information der Bevölkerung im Gefahrenfall. Dies erfolgt mit einem stadtweiten Probealarm des Sirenensystems am Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr. Das teilte die Stadt jetzt mit.
Der Probealarm findet diesmal innerhalb eines bundesweiten Warntags statt, der vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert wird. Dabei werden im gesamten Bundesgebiet sämtliche Warnmittel erprobt und damit zeitgleich die in den Kommunen vorhandenen Warnkonzepte getestet.
Ziel ist es, die Bevölkerung für das Themenfeld „Warnung“ zu sensibilisieren sowie Informationen und Tipps zu geben, damit sie im Ernstfall richtig reagieren und sich selbst helfen können.
Duisburg verfüge seit einigen Jahren über ein modernes Warnkonzept, an dem sich inzwischen auch andere Kommunen orientierten, so die Stadt. Hierzu gehöre auch das engmaschige Netz von 82 Hochleistungssirenen, welches sich in verschiedenen Gefahrenlagen schon gut bewährt habe und weiter ausgebaut werden soll.
Der Beginn des Alarms wird mit einem einminütige Dauerton für die Entwarnung ausgelöst. Es folgt der einminütige auf- und abschwellende Heulton für die Warnung. Zum Abschluss erfolgt wieder das Entwarnungssignal.
Über den Sirenentest informiert am Tag des Probealarms auch die städtische Internetseite (www.duisburg.de), das kostenlose Gefahrentelefon der Stadt Duisburg unter 0800 1121313 sowie die Warn-Apps „Nina“ und „Katwarn“.
Zur Auswertung des aktuellen Probealarms stützt sich die Feuerwehr Duisburg ab sofort auf die eigene technische Analyse des Sirenensystems sowie auf die Ergebnisse durchgeführter Schallpegelmessungen an neuralgischen Örtlichkeiten.
An diesem Donnerstag werden aber nicht nur die Sirenen heulen – in Duisburg werden auch tausende Smartphones schrillen. Denn das neue Katastrophen-Warnsystem Cell Broadcast wird erstmals getestet. Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat an allen seinen 113 Mobilfunkstationen in Duisburg das neue System installiert. Auch andere Anbieter wie die Telekom sind so vorgegangen.
In Duisburg erhielten viele Telekom-Kunden schon vor einigen Tagen eine SMS mit diesem Inhalt: „Wichtiger Hinweise zum Warntag am 08.12.2022: Ab 11 Uhr findet die bundesweite Übung zur Warnung der Bevölkerung statt. Die Probewarnung kann zusätzlich zu Radio, Sirene usw. direkt auf ihrem Handy erfolgen – auch ohne installierte Warn-App. Wir informieren Sie heute, damit Sie auf diese neue Art der Warnung vorbereitet sind. Weitere Infos: https://t.de/warnsignal“
Die meisten Besitzer eines Smartphones werden daher auch in Duisburg am Donnerstag eine Test-Warnmeldung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erhalten können. Da am 8. Dezember die höchste Warnstufe getestet wird, erhielten die Menschen in Duisburg auf ihren Handys nicht nur eine Textnachricht via Cell Broadcast, sondern auch einen schrillen Alarmton, so die Anbieter.
Mit Cell Broadcast könne die Bevölkerung künftig in betroffenen Gebieten gezielt und schnell per Textnachricht auf mobilen Endgeräten vor Unwettern, Bränden, Erdbeben oder Überflutungen gewarnt werden.
Cell Broadcast ermögliche es, Warnungen einfach, schnell und zielgenau an eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig zu versenden. Das System funktioniere so: Die zuständigen Behörden erhalten Kenntnis über bevorstehende oder bereits eingetretene Katastrophen und legen ein Gebiet fest, für das die Warnung gilt.
Diese Informationen übermitteln sie an die Mobilfunkbetreiber und verschicken die Warnmeldung als Cell Broadcast-Textnachricht über das Mobilfunknetz an die Endgeräte der Mobilfunkkunden. Anders als bei einer SMS, aber ähnlich wie beim Radio empfangen alle Geräte, die in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebucht sind, die Warnmeldung.
Je nach Warnstufe geben die Geräte sogar im lautlosen Modus einen Warnton aus. Das kann zum Beispiel bei einer Warnung vor Naturgefahren (wie Hochwasser oder Erdbeben), Unwetter (wie schwere Stürme, Gewitter oder Hitzewellen), Schadstoffaustritten, Krankheitserregern, Großbränden oder weiteren akuten Gefahren (wie Bombenentschärfungen) der Fall sein. Cell Broadcast funktionieet auch dann, wenn das Netz stark belastet ist und ohne Datenverbindung.
Voraussetzung sei, dass das Mobilfunkgerät angeschaltet und empfangsbereit sowie mit Cell Broadcast kompatibel ist. Dazu bedarf es der Betriebssysteme in folgenden Versionen:Bei iOS: jeweils die neueste verfügbare Version für alle Geräte ab iPhone 6s, bei Android: ab Version 11 aufwärts.
Sofern diese Versionen noch nicht auf dem Endgerät vorhanden sind, sollte ein entsprechendes Update installiert werden.