Warnstreik in Duisburg „Manche Kollegen müssen am Ende des Monats überlegen, ob sie noch zur Arbeit fahren können“

Duisburg · Mehr als 400 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am Mittwoch in der Duisburger Innenstadt für mehr Lohn und fairere Tarifverhandlungen gestreikt. Sparkassen-Filialen blieben geschlossen, auch Kitas waren betroffen. Verdi zeigt sich zufrieden.

 Streikende am Averdunkplatz.

Streikende am Averdunkplatz.

Foto: Alexander Triesch

Zusammen mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi trafen sich die Streikenden um 9.30 Uhr auf dem Averdunkplatz und zogen von dort zum Rathaus. „Die Entlastungspakete der Bundesregierung reichen nicht aus. Manche Kollegen müssen am Ende des Monats überlegen, ob sie noch zur Arbeit fahren können oder mit dem Geld lieber den Kühlschrank füllen wollen“, sagte ein Sprecher von Verdi. Die Arbeitgeber hätten darüber hinaus keine Antwort auf den Fachkräftemangel. Am Streik nahmen Mitarbeiter der städtischen Behörden und der Sparkasse Duisburg teil. Am Mittwoch kam es deshalb zu erheblichen Einschränkungen in Duisburg, vor allem in den Bürgerbüros in den Stadtbezirken und der Kfz-Zulassungsstelle. Auch einzelne städtische Kitas blieben geschlossen bleiben.

Bei der Sparkasse waren insgesamt sieben Filialen im Stadtgebiet nicht besetzt, Geldautomaten funktionierten aber. Verdi Gewerkschaftssekretär Markus Renner zog eine positive Bilanz des Warnstreiks: „Es waren viel mehr Mitarbeiter da, als wir ursprünglich gedacht hatten.“ Beschäftige der Sparkasse, die bereits seit 1981 für das Unternehmen arbeiten, hätten Renner berichtet, sie haben noch nie erlebt, dass so viele Kollegen auf die Straße gehen.

Bereits am Dienstag hatten Mitarbeiter der Stadt und der DVV gestreikt. Betroffen waren unter anderem die Recyclinghöfe. Verdi fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar angesetzt, die dritte für den 27. bis 29. März.

(atrie)
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