Duisburg "Walzerträume" mit dem Mercator-Ensemble

Duisburg · Das dürfte nun das letzte Duisburger Neujahrskonzert für 2018 gewesen sein. Noch einmal wurde das Repertoire um Johann Strauss ausgebreitet, leicht zu hören und stilistisch schwer zu spielen. Das dritte Profile-Kammerkonzert der Duisburger Philharmoniker im ausverkauften Opernfoyer im Theater hatte den Titel "Walzerträume - Die schönsten Walzer- und Operettenmelodien".

Der Clou lag dabei darin, dass die beliebte Wiener Musik hier von dem vor zehn Jahren gegründeten Mercator-Ensemble aus dem Dunstkreis der Duisburger Philharmoniker aufgeführt wurde, in der reizvollen Besetzung eines klassischen Wiener Serenadenquartetts mit Kontrabass anstatt Violoncello. Matthias Bruns und Peter Bonk (Violine), Saskia Simion (Viola) und Hanno Fellermann (Kontrabass) legten die pfiffigen Arrangements mit Schmelz und Schwung hin, erfreuten sich und uns auch an den vielfach witzigen Nebenstimmen. Das Programm reichte von jener "Fächer-Polonaise" op. 525 von dem vor 175 Jahren geborenen Carl Michael Ziehrer, mit der bis heute der Wiener Opernball eröffnet wird, über die beiden schönen Walzer "Die Werber" op. 103 und "Die Romantiker" op. 167 von Joseph Lanner, dem Konkurrenten von Johann Strauß Vater, sowie den drei Alt-Wiener Tanzweisen "Liebesfreud", "Liebesleid" und "Schön Rosmarin" von Fritz Kreisler bis zu der einzigen Zugabe "Wien bleibt Wien" von Joseph Schrammel. Ein besonderer Pluspunkt war die recht begabte junge Sopranistin Xenia von Randow, die noch an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf bei Prof. Kammersängerin Jeanne Piland studiert. Da durfte "Meine Lippen, sie küssen so heiß" aus der Edel-Operette "Giuditta" von dem vor 70 Jahren gestorbenen Franz Lehár nicht fehlen, ebenso die leuchtenden Koloraturen in dem Walzer "Frühlingsstimmen" op. 410 von Johann Strauß Sohn.

Das nächste, vierte Profile-Konzert am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr, befasst sich unter dem Titel "Farbendichter - Tonmaler" mit dem Exotismus in der Musik und Literatur um 1900. Die Ausführenden sind ein Kammerensemble der Duisburger Philharmoniker sowie Morenike Fadayomi (Sopran), Dirk Wedmann (Klavier), Bernd Kuschmann (Rezitation) und Anja Schröder (Konzeption). Karten gibt es am einfachsten im Internet unter karten@theater-duisburg.de.

(hod)
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