Duisburg Wahl: 18 Parteien und Gruppen treten an

Duisburg · Bei der Kommunalwahl am 25. Mai haben die rund 366 000 Duisburger Wahlberechtigten die Qual der Wahl. Neben bekannten Parteien gibt es auch einige neue Gruppierungen.

Eine Prozenthürde gibt es nicht. Möglicherweise reichen schon 1400 Wählerstimmen, um ein Ratsmandat zu bekommen. Das wissen die meisten, und nicht zuletzt deshalb wird der Wahlzettel für die Duisburger Kommunalwahl ziemlich lang. Der Wahlausschuss legte in seiner gestrigen Sitzung fest, wer zur Kommunalwahl am 25. Mai antreten kann. Dabei wies Dr. Peter Langner, Stadtkämmerer und stellvertretender Wahlleiter, darauf hin, dass es bei der Vorprüfung der eingereichten Wahlvorschläge nur "ganz, ganz wenige Mängel" gab, wie er es selbst formulierte.

Mit der NPD und Pro NRW treten auch zwei rechtspopulistische Kräfte an, die im Wahlkampf wohl Stimmung gegen Zuwanderer machen wollen. Ob dies allerdings von Erfolg gekrönt ist, bleibt abzuwarten. Wann immer Aufmärsche dieser Parteien in Duisburg stattfanden, war die Zahl der Gegendemonstranten stets ungleich größer. Auch am 1. Mai will die NPD wie berichtet in der Innenstadt aufmarschieren. Das Bündnis für Toleranz und Zilvilcourage ruft zur Teilnahme an einer Gegendemonstration auf. Zudem soll es ein Konzert mit Peter Bursch und auch den Duisburger Philharmonikern geben, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.

Alle zurzeit im Rat vertretenen Parteien (SPD, CDU, Grüne, Linke, FDP, BL, JUDU, DAL, SGU) treten auch diesmal wieder an. Die zuletzt häufig in den Schlagzeilen vertretene Alternative für Deutschland (AfD) hatte offenbar Schwierigkeiten, genügend Kandidaten zu finden: Neun von 36 Ratswahlbezirken konnte die AfD nicht besetzen. Zudem tritt sie nur in den Bezirksvertretungen Hamborn und Mitte an. Die Piratenpartei geht bei der Ratswahl und in sechs von sieben Bezirksvertretungen an den Start — jedoch nicht in Walsum. Größere Probleme hatte auch die von Migranten dominierte Partei Duisburger Sozial Politik (DSP). Einer ihrer Kandidaten ist kein EU-Bürger und wurde daher nicht zur Wahl zugelassen, zudem fehlte der Gruppierung in einigen Bezirken die notwendige Zahl der Unterstützungsunterschriften.

Mit insgesamt 18 Parteien treten diesmal ähnlich viele an wie bei der Kommunalwahl 2009. Gleichzeitig finden auch die Europawahl und die Wahlen zum Integrationsbeirat statt. Eine Oberbürgermeisterwahl findet dagegen nicht statt, da Sören Link 2012 nach der Abwahl seines Vorgängers Adolf Sauerland für sechs Jahre gewählt worden war.

Am Wahltag sind die Lokale in den Stimmbezirken von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Dann geht es ans Auszählen — zuerst mit den Stimmen der Kommunalwahl. "Die Europawahl gilt als die höherwertigere und wird daher als erste ausgezählt", sagt Wahlamtsleiter Burkhard Beyersdorff.

Zurzeit laufen noch die Vorbereitungen für die Schulung der Wahlhelfer. Nachdem es bei der Bundestagswahl in Duisburg Probleme gab, soll die Vorbereitung diesmal besonders gründlich verlaufen. Eigens wurde sogar ein Lehrfilm gedreht, um vor allem die Wahlvorstände zu präparieren.

Bei der Kommunalwahl 2009 wurde die SPD stärkste Partei und holte sich 39,0 Prozent der Stimmen. Die CDU kam auf 33,6 Prozent, gefolgt von den Grünen (8,4 Prozent) und den Linken (7,6 Prozent).

(RP)
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