Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
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Duisburg Vorwurf des versuchten Totschlags im Pflegeheim

Duisburg · Als die Betreuerin eines Duisburger Pflegeheims im Februar in das Zimmer eines Patienten ging, konnte sie nicht ahnen, was dort gerade passierte. Um so überraschter war sie wohl, als sie einen ihrer Bewohner mit einem Kissen in der Hand ertappte.

Er war gerade dabei, es auf das Gesicht eines bettlägrigen Patienten zu drücken. Einen blauen Müllsack hatte er zuvor auf das Gesicht gelegt. Die Betreuerin nahm Müllsack und Kissen weg und holte die Heimleiterin.

Vor dem Duisburger Landgericht konnte sich der psychisch kranke Mann gestern nicht an die Tat erinnern. Die Staatsanwaltschaft warf ihm versuchten Totschlag im Zustand der Schuldunfähigkeit vor und beantragte die Unterbringung in der Psychiatrie, um die Allgemeinheit zu schützen. Das Gericht folgte dem Antrag. "Es hat nie Auffälligkeiten gegeben", berichtete die Heimleiterin.

Erklären könne sie sich das Ganze nicht. Die beiden seien sich nie begegnet. Der 57-Jährige habe am anderen Ende des Ganges sein Zimmer gehabt. Im Nachhinein sei ihnen erst aufgefallen, dass der Beschuldigte vor der Tat manchmal vor der Tür des späteren Opfers gesessen hatte. Die Betreuerin berichtete, der Bettlägerige könne sich kaum bewegen, müsse komplett gepflegt werden. Den Müllsack habe der psychisch kranke Mann sich wohl aus dem frei zugänglichen Abstellraum geholt.

Der Beschuldigte sei sehr genügsam gewesen und auch beliebt bei den anderen Bewohnern. Auf Nachfrage sagte der Angeklagte, er höre Stimmen. Die würden auch mal sauer werden, wenn er den Anweisungen nicht folge. Der Staatsanwalt ging davon aus, dass der Mann für die Allgemeinheit gefährlich ist, deshalb war die Unterbringung in der Psychiatrie unvermeidbar.

(RP)
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