Blitzmarathon in Duisburg Vorwarnung half: Viele fuhren langsam

Duisburg · Schon die Ankündigung der Geschwindigkeitskontrollen hat am Dienstag in Duisburg viele Autofahrer zu betont vorsichtigem Fahren veranlasst. Am Mittwoch um sechs Uhr in der Früh hat die Polizei dann den Blitzermarathon beendet - und zieht eine positive Bilanz.

 Barbara Hollunder schaut an der Emscherstraße gegenüber des Eingangs zum Landschaftspark dem Beamten mit dem Messgerät über die Schulter. Aber auch hier fuhren die meisten gestern nicht zu schnell.

Barbara Hollunder schaut an der Emscherstraße gegenüber des Eingangs zum Landschaftspark dem Beamten mit dem Messgerät über die Schulter. Aber auch hier fuhren die meisten gestern nicht zu schnell.

Foto: Laura Sandgathe

"Es ist gut, dass die Polizisten da sind", fand auch Barbara Hollunder. Die 50-Jährige war im Rahmen des Blitzmarathons Messpatin an der Emscherstraße. Sie wohnt hier und hat deshalb bei der Abstimmung im Vorfeld dafür votiert, dass bei der Aktion hier geblitzt werden soll. "Es hat hier schon öfter Unfälle mit Rasern gegeben", erzählt sie. "Die fahren dann zu schnell in die Kurve und verlieren die Kontrolle über ihr Fahrzeug."

Polizei: "Überhöhte Geschwindigkeit ist gefährlich"

Die Emscherstraße in Meiderich führt direkt am Landschaftspark Nord vorbei. Wie an jedem Tag, an dem das Wetter einigermaßen schön ist, kommen auch heute einige Schulklassen und Kindergruppen hierher, die einen Ausflug in den Landschaftspark machen. Sie sind der Grund, weshalb die Emscherstraße als "schutzwürdiger Bereich" gilt, wie Daniela Krasch, Pressesprecherin der Polizei Duisburg, erklärt. Gerade Kinder können oft nicht schnell genug reagieren, wenn ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit auf sie zufährt.

"Ziel des Blitzmarathons heute ist es, dass sich in den Köpfen der Leute festsetzt, dass überhöhte Geschwindigkeit gefährlich ist", so Daniela Krasch. Zumindest diejenigen Autofahrer, die heute Morgen an der Emscherstraße entlang kommen, scheinen dies schon verinnerlicht zu haben: Kein einziger, der zwischen 10 und 11 Uhr hier vorbeifährt, fährt schneller als die vorgeschriebenen 50 Kilometer pro Stunde.

Die Polizei und das Ordnungsamt arbeiten an der Emscherstraße zusammen und blitzen so an zwei Standorten: Zum einen unten in der Emscherstraße, in der Nähe der Kreuzung zur Neumühler Straße. Hier blitzen sie mit einem automatischen Radargerät aus einem Auto heraus. Zum anderen steht weiter oberhalb auf der Emscherstraße ein Polizist, der mit einem Lasergerät die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos kontrolliert.

Nur wenige Temposünder in Duisburg

In der Mitte zwischen den beiden Messstellen hat sich eine Gruppe einer Hundertschaft der Polizei Duisburg positioniert, die diejenigen Autofahrer herauswinkt, die zu schnell gefahren sind. Ihre Kollegen an den Messgeräten teilen ihnen per Funk mit, welches Auto sie herauswinken sollen. Der Toleranzwert von einigen Stundenkilometern wird immer schon herausgerechnet. Doch gestern Morgen bleibt das Funkgerät still — es wird an der Emscherstraße kein einziger Temposünder erwischt.

Auf der Bruchstraße in Hochheide gilt eigentlich Tempo 30. Doch "die meisten Autofahrer halten sich sowieso nicht daran", meint Familie Minkler, die hier Messpaten sind. Die Straße ist eng und kurvenreich — und trotzdem fahren hier viele große Lastkraftwagen hindurch. Die Autobahn ist in der Nähe, und auch zum Duisburger Logport und ins Gewerbegebiet, wo unter anderem Sachtleben Chemie ansässig ist, geht es hier lang. Neben der Geschwindigkeit ist hier vor allem die Lautstärke der vorbeidonnernden Lkw ein Problem, das den Anwohnern zu schaffen macht.

Messpaten unterstützen den Blitzmarathon

Sie freuen sich darüber, dass die Polizei im Rahmen des Blitzmarathons in ihre Straße kommt und haben auch bei der Abstimmung im Vorfeld mitgemacht. Doch bevor es richtig losgehen kann, stehen die Beamten hier erst einmal vor einem Problem: Wo sollen sie ihr Lasergerät, mit dem ein Polizist manuell die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge misst, positionieren? Die Straße ist nur schwer einsehbar. Außerdem muss eine bestimmte Distanz zwischen Auto und Lasergerät eingehalten werden, damit die Messung korrekt funktioniert.

"Bei den Messungen achten wir immer darauf, dass daraus keine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer entsteht", erklärt einer der Polizisten. Nach einigen Minuten ist dann eine gute Position für das Lasergerät gefunden. Doch zunächst wird kein Autofahrer geblitzt, alle halten sich an die vorgeschriebenen Tempo 30. "Die sind doch alle vorgewarnt und fahren heute woanders her", meint Messpatin Minkler. Sie fände es besser, wenn die Messstellen nicht im Vorfeld angekündigt würden. Das meint auch Barbara Hollunder. "Dann würden mehr Leute erwischt werden — und das tut dann richtig weh", sagt sie.

(lsa)
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