Duisburg Vorbildlich familienfreundlich

Duisburg · Eine familienfreundliche Sommeraktion hat sich das Bethesda Krankenhaus überlegt: Väter können ab August drei Tage lang kostenlos zusammen mit Frau und Kind im Familienzimmer übernachten.

 Chefarzt Prof. Dr. Werner Neuhaus begrüßt Sarah Seidel und David Köhn mit Hanna im neuen Familienzimmer.

Chefarzt Prof. Dr. Werner Neuhaus begrüßt Sarah Seidel und David Köhn mit Hanna im neuen Familienzimmer.

Foto: Probst, Andreas

Väter haben sich im Kreißsaal bei der Geburt, auch im Falle eines Kaiserschnittes, seit vielen Jahren als zuverlässige Begleiter bewährt, erklärt Prof. Dr. Werner Neuhaus, Chefarzt der Frauenklinik. Immer häufiger werde von Frauen der Wunsch geäußert, dass der Partner auch nach der Entbindung noch bei ihnen bleiben solle. Nach einem so genannten Familienzimmer werde darum im Bethesda immer häufiger gefragt.

Bei dem nun geschaffenen Angebot handelt es sich nicht um zusätzlich gebaute Räume. Sondern Krankenzimmer auf der Wöchnerinnenstation werden entsprechend umgestaltet. Die Verfügbarkeit von Familienzimmern kann allerdings nicht garantiert werden, da sie immer von der jeweiligen Stationsbelegung abhängt. Prof. Dr. Werner Neuhaus: "Eine Phase der Überbelegung haben wir zu etwa 20 Prozent der Zeit über das Jahr verteilt. Häufig stehen aber auch mal kurzfristig einige Betten leer, so dass auch eine Steigerung der Inanspruchnahme des Familienzimmers für uns durchaus tragbar ist. Da wir ausschließlich Zweibettzimmer mit Bad und Toilette haben, kommt grundsätzlich jedes Zimmer als Familienzimmer in Betracht."

Die geburtshilfliche Abteilung im Bethesda ist mit 1300 Geburten jährlich die mit Abstand größte in Duisburg. Trotz laufender Umbauarbeiten im Hause wird das Krankenhaus wohl auch in diesem Jahr diese hohe Geburtenzahl halten können. "Wir wollen uns mit dem Angebot bei den Frauen bedanken, die trotz der Bauarbeiten uns die Treue halten", sagt Neuhaus. Und als Dankeschön ist es durchaus auch zu verstehen, dass es das "summer-special" während der Testphase kostenfrei gibt. Danach müssen die Väter, die sich zum Bleiben entscheiden, für die Übernachtung bezahlen. Denn die Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht.

Sorge, angesichts des Spezialangebotes nun von werdenden Eltern überrannt zu werden, hat Prof. Neuhaus eher nicht. Aus langjähriger Erfahrung weiß er, dass viele Väter, die Nachwuchs bekommen haben, gar nicht bleiben können, weil sie zu Hause den Rest der Familie versorgen oder arbeiten gehen müssen. Und noch auf eines weist er hin: Den Begriff Familienzimmer dürfe man nicht all zu wörtlich nehmen. Geschwisterkinder, die vielleicht im Zimmer oder auf den Fluren toben, können dort nicht mit übernachten. Denn im Vordergrund steht immer das Wohlergehen der Mutter und des Neugeborenen. Und die benötigen nach der Entbindung vor allem eines: viel Ruhe.

(RP/ac)
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