Duisburg "Von nun an stiller Beobachter"
Duisburg · Einen Tag nach seinem 65. Geburtstag verabschieden Kollegen und Freunde den Polizeipräsidenten Rolf Cebin nach über 22 Jahren im Amt in den Ruhestand. Mit dabei waren Innenminister Ingo Wolf und OB Adolf Sauerland.
"22 Jahre sind eine lange Zeit. Viele denken bestimmt: Jetzt ist es genug — und das ist es auch", beginnt Polizeipräsident Rolf Cebin seine Rede und blickt mit einem weinenden Auge zurück auf eine lange Karriere, aber auch mit einem lachenden Auge nach vorn. "Jetzt beginnt eine Zeit abseits aller Pflichten - abgesehen natürlich von denen im Haushalt", bemerkt er schmunzelnd.
Einen Tag nach seinem 65. Geburtstag feierten ihn am gestrigen Mittwoch Kollegen und Freunde und entließen ihn in den Ruhestand, den er zum Ende des Monats Mai antreten wird. Auch Innenminister Ingo Wolf und Oberbürgermeister Adolf Sauerland kamen, um Cebin einige Worte mit auf den Weg zu geben.
"Fast 23 Jahre lang waren Sie verantwortlich für die Sicherheit und den Schutz der Bürger und ihrer Mitarbeiter bei der Polizei. Dafür möchte ich mich im Namen aller bedanken", so Sauerland.
Dienstältester Polizeipräsident
Am 1. Oktober 1987 trat Cebin seinen Dienst in Duisburg an und ist seitdem fest hier verwurzelt. "So gerne, wie ich bei der Polizei Duisburg gewesen bin, so gerne bin ich auch ein Duisburger Bürger, daher werde ich auch hier bleiben und bin von nun an stiller Beobachter", erklärt Cebin und scherzt über den künftigen Großeinsatz der Polizei: "Der Loveparade bleibe ich aus Altersgründen dann aber doch fern."
Rolf Cebin hat als dienstältester deutscher Polizeipräsident sowohl gute als auch schlechte Zeiten erlebt, zu Letzteren gehörten laut Innenminister Ingo Wolf die Großdemo an der Merkez Moschee in Marxloh und die Gewalt im Duisburger Rockermillieu. "Rolf Cebin hat auch in schwierigen Situationen die Führung übernommen. Das ist nicht selbstverständlich, und das erfordert höchsten Respekt", so Wolf.
Adolf Sauerland lobte vor allem Cebins Einsatz für kommunale Geschwindigkeitsmessungen. "Wenn Sie jetzt als Rentner wieder selbst fahren, selbst einen Parkplatz suchen, dabei einmal nicht auf den Tacho achten und es plötzlich blitzt, dann denken Sie daran, Sie sind dafür verantwortlich", sagte er.
Was dem Polizeipräsidenten im Ruhestand fehlen wird, auch darüber hat er sich so seine Gedanken gemacht: "Die anregenden Gespräche mit den Kollegen, kontroverse Diskussionen, die fast immer fruchtbar waren, den Unterhaltungswert der Behörde, und der tägliche grüne Tee."