Ratgeber Fernbusverkehr Von Duisburg quer durch Deutschland

Duisburg · Wer von Duisburg aus durch Deutschland reisen wollte, war bisher auf teils teure Bahntickets oder den Umweg über den Düsseldorfer Flughafen angewiesen. Eine echte Alternative sind Fernbusse, die Duisburg mit Großstädten in Deutschland verbinden.

Seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes zu Jahresbeginn sprießen neue Reiseanbieter wie Pilze aus dem Herbstboden. Allein zwischen August und Oktober gingen elf neue Buslinien auf Deutschlands Straßen, viele davon auch in Duisburg

Welche Unternehmen steuern Duisburg an?

Bis auf wenige Ausnahmen steuern fast alle der bekanntesten Unternehmen Duisburg an. Fernbusse der Anbieter Flixbus, Berlinlinienbus, ADAC Postbus, Eurolines, Univers und City2City fahren am Busbahnhof an der Mercatorstraße direkt am Hauptbahnhof ab. Lediglich die Busse der Unternehmen Mein Fernbus und DeinBus sind in Duisburg noch nicht vertreten.

Welche Ziele sind aus Duisburg zu erreichen?

Die Fernbusunternehmen steuern Großstädte in ganz Deutschland an. Metropolen wie Hamburg, München und Berlin sind mühelos zu erreichen. Das Streckennetz vieler Unternehmen erschließt inzwischen aber auch kleinere Städte. Unter anderem fährt der "Flixbus" von Duisburg aus über 100 Zielorte im In- und Ausland an. Andere Anbieter erschließen weitaus weniger Standorte. Die Busse von Berlinlinienbus etwa fahren auf der Strecke Duisburg-Berlin lediglich die Städte Bielefeld, Hamm und Hannover an.

Wo gibt es Ticktes?

Tickets sind mühelos im Internet zu bestellen. Beispielsweise bietet das Portal www.busliniensuche.de die Möglichkeit, unter allen Anbietern die günstigsten Fahrkarten zu ermitteln. Ähnliche Möglichkeiten stellen die Internetseiten www.busvergleich.de und www.fahrtenfuchs.de bereit. Vergleichsportale wie diese haben den Vorteil, dass sie eine anbieterübergreifende Suche nach Verbindungen ermöglichen und dadurch alle möglichen Fahrten auf einen Blick anzeigen.

Außerdem sind Fahrkarten in den Bussen selbst erhältlich. Wer Tickets direkt beim Schaffner kaufen will, muss aber mit dem Risiko leben, keinen Platz zu bekommen. Beliebte Strecken sind oft schon im Voraus ausgebucht. Häufig sind Tickets auch in Reisebüros in der Nähe der Busbahnhöfe erhältlich, dann aber gegen einen Serviceaufschlag. Die billigsten Tickets gibt es also im Internet.

Wo liegen die Unterschiede zwischen den Anbietern?

Die Anbieter unterscheiden sich neben ihrem jeweiligen Streckennetz vor allem in der Ausstattung der Busse, was direkten Einfluss auf den Preis einer Fahrt hat. Unternehmen, die auf mehr Reisekomfort setzen, sind teurer als andere. Dennoch liegen die Preise auch hier weit unter denen der Deutschen Bahn. Eine der teuersten Buslinien ist der ADAC Fernbus, der erst seit dem 1. November auf den Straßen unterwegs ist und mit luxuriösem Reisekomfort wirbt. Die Fahrzeuge des ADAC bieten einen größeren Sitzabstand und stellen ein umfangreiches Unterhaltungsangebot bereit. Für ADAC-Mitglieder gibt es überdies Ermäßigungen. Standards wie Steckdosen oder Wlan-Zugänge sind in der Regel bei allen Anbietern vorhanden.

Wie teuer sind die Fahrten im Vergleich?

Im Vergleich zu den Preisen der Deutschen Bahn sind die Fahrten mit dem Fernbus mehr als günstig. Eine Busreise von Duisburg nach Hamburg ist schon ab sieben Euro erhältlich. Eine ICE-Verbindung der Bahn würde zwischen den beiden Städten mindestens 75 Euro kosten, ein Ticket für den Bahnnahverkehr 45 Euro.

Wie oft fahren die Busse täglich ab?

Anders als Busse im Linienverkehr fahren Fernreisebusse ihre Ziele meist nur wenige Male am Tag an. Die Linie zehn des ADAC-Postbusses, die über verschiedene Standorte in NRW bis nach Berlin fährt, hält in Duisburg einmal am Morgen und einmal am Abend. Spontane Reisen sind im Fernbus deswegen nur bedingt möglich. Auch das Umsteigen ist in der Regel nicht ohne großen zeitlichen Aufwand möglich.

Wie wird das Fernbusangebot angenommen?

Wie das statistische Bundesamt jüngst mitteilte, erlebte der Fernbusverkehr im vergangenen Halbjahr einen Fahrgastzuwachs von 12,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2013 nutzten 1,3 Millionen Menschen die verschiedenen Angebote. Im gesamten Vorjahr waren es "nur" 2,4 Millionen Menschen.

(RP)
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