Beispiel Duisburg macht Schule Pilotprojekt für vakante Schulleiterposten ist ein Erfolg

Duisburg · Das Pilotprojekt „Vom Lehren zum Leiten“ ist ein Erfolg. Viele vakante Leitungsposten an Duisburger Grundschulen konnten im vergangenen Jahr besetzt werden. Das Bildungsministerium will es nun landesweit einführen.

 28 Lehrer haben am Donnerstag im Rathaus ihre Zertifikate für die Teilnahme am Pilotprojekt entgegengenommen.

28 Lehrer haben am Donnerstag im Rathaus ihre Zertifikate für die Teilnahme am Pilotprojekt entgegengenommen.

Foto: RP/Tim Harpers

Duisburg feiert im Kampf gegen den Lehrermangel erste Erfolge. Sieben von zwölf ursprünglich vakanten Schulleiterstellen an Grundschulen konnten im vergangenen Jahr besetzt werden. Auch, was die Konrektorenstellen an Grundschulen im Stadtgebiet angeht, gibt es eine erfreuliche Entwicklung. Waren Anfang 2018 noch 25 Einrichtungen in der Stadt ohne stellvertretenden Schulleiter, sind es heute nur noch 15. Diese frohe Botschaft verkündete Bildungsdezernent Thomas Krützberg am Donnerstag am Rande einer Feierstunde zum Abschluss des Pilotprojektes „Vom Lehren zum Leiten“ im Rathaus.

Insgesamt 28 angehende und potenzielle Schulleiter nahmen am Donnerstag im Ratssaal ihre Zertifikate entgegen, die ihnen die erfolgreiche Teilnahme an dem Projekt bescheinigten. Dass Duisburg bei der Besetzung der Leitungsposten an Grundschulen so gut vorankommt, ist laut Krützberg zwar nicht ausschließlich, aber sicherlich auch der Umsetzung jenes Pilotprojektes zu verdanken, das die Stadt Duisburg in Zusammenarbeit mit dem Land, der Bezirksregierung und der Wübben-Stiftung im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte.

„Vom Lehren zum Leiten“ zielt darauf ab, mittelfristig mehr vakante Leitungsstellen an Schulen zu besetzen. Im Grunde geht es bei der Initiative darum, Lehrer dazu zu motivieren, sich um eine Schulleiterstelle zu bewerben. Das sollte mit attraktiven Fortbildungsmaßnahmen geschehen. Während der etwa einjährigen Projektlaufzeit nahmen die Lehrer, die sich für eine Leiterstelle interessierten, an Fortbildungen zu Handlungsfeldern der Schulleitung teil. Diese Fortbildungen wurden, unterstützt von der Wübben-Stiftung, von der Bezirksregierung Düsseldorf organisiert. Was die Fortbildung von anderen Weiterbildungen unterscheidet, ist der Praxisbezug. So konnten die Lehrer einem Schulleiter bei der täglichen Arbeit über die Schulter schauen. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer ermuntert, eigenverantwortlich ein Entwicklungsprojekt an der eigenen Schule durchzuführen. Während des ganzen Jahres wurden die aufstrebenden Pädagogen in Kleingruppen von Fachkräften (Prozessmoderatoren) begleitet.

Ein weiterer positiver Effekt des Projektes sei gewesen, dass es den Teilnehmern die Möglichkeit eröffnet habe, sich über ihre beruflichen Perspektiven klarzuwerden, sagte Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben-Stiftung. „Mehr als 40 Prozent der Teilnehmer haben nach dem Projekt angegeben, dass sie sich die Übernahme einer Schulleitung vorstellen könnten, mehr als 80 Prozent, dass ihnen das Projekt dabei geholfen hätte, Klarheit über ihren weiteren beruflichen Weg zu gewinnen. Das ist ein Erfolg.“

Das wertet man auch bei der Landesregierung so. „Das Konzept und das Ergebnis des Pilotprojektes sind überzeugend“, sagte Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Bildungsministerium. „Der Abschluss des Modellprojektes wird deshalb kein Ende, sondern ein Übergang sein. Wir werden das Angebot ausweiten und künftig landesweit anbieten.“ Das Projekt füge sich gut in die bestehenden Angebote der staatlichen Lehrerfortbildung ein. „Unser Ziel ist es mehr Lehrer für die Übernahme eines Leitungsamtes zu gewinnen. Denn auf die Schulleitungen kommt es an. Sie sind ein wichtiger Motor für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.“

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