Duisburg "Volljähriges" Festival

Duisburg · Mit dem sechsten Konzert unter dem Titel "Planxties & Airs" gingen die diesjährigen, achtzehnten Sommerlichen Orgelkonzerte in der evangelischen Friedenskirche Hamborn zu Ende. 2012 war dort ein erstklassiger Jahrgang.

 Ulrike von Weiß und Claus von Weiß spielten zum Abschluss ein eher untypisches Konzert in der Sommerreihe, die nun volljährig geworden ist.

Ulrike von Weiß und Claus von Weiß spielten zum Abschluss ein eher untypisches Konzert in der Sommerreihe, die nun volljährig geworden ist.

Foto: privat

Auch die achtzehnten Sommerlichen Orgelkonzerte an der evangelischen Friedenskirche Hamborn sind schon wieder Geschichte. Im Duisburger Norden wird damit traditionell das Banner der Kultur hochgehalten, jeweils mittwochs in den Sommerferien. Das sechste und letzte Konzert brachte wieder einmal "Planxties & Airs", traditionelle Musik aus England und vor allem Irland sowie Melodien von Claus von Weiß, mit Ulrike von Weiß an der Orgel als unerschütterliche Begleitung von Claus von Weiß an Whistles und Low Whistles.

Spannende Programme

Da mussten erst einmal ein paar Begriffe geklärt werden, was Ulrike von Weiß freundlich übernahm. "Planxties" waren im alten Irland jene Stücke, welche die wandernden Musiker wie der berühmte Harfenist Turlough O'Carolan als Gastgeschenke komponierten. Der Widmungsträger war dann dadurch verpflichtet, den Musiker für eine Weile aufzunehmen und zu bewirten. Die "Whistle" ist eine einfache Pfeife, pardon: Flöte mit nur sechs Grifflöchern und ohne Daumenloch.

Die Jigs (im Dreiertakt) und Reels (im geraden Takt) waren dann meist schwungvoll. Die eigenen Melodien von Claus von Weiß sind mehr melancholisch, eine davon überschrieb er dann selbstironisch "Don't Want to Write No Sad Tunes". Die Orgel spielte diesmal nicht die Hauptrolle, denn die Arrangements des Ehepaares von Weiß gehen recht respektvoll mit der eher schlichten Musik um.

2012 erwies sich insgesamt als erstklassiger Jahrgang dieser Sommerlichen Orgelkonzerte (die RP berichtete). Dazu trug die Sensation im zweiten Konzert bei, nämlich Tapio Tiitu, der prominente Hauptorganist der berühmten Friedenskirche in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Doch auch der Abstand zu den vier Kreiskantoren aus dem Bereich der Rheinischen Landeskirche war längst nicht so groß wie vielleicht gedacht.

Denn Tiina Marjatta Henke aus Duisburg als musikalische Hausherrin, Ansgar Schlei aus Wesel, Stefan Iseke aus Düren und Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt aus Neuwied bewiesen gleichfalls, dass sie ihren Posten nicht im Lotto gewonnen hatten. Ihre Konzerte zeigten durchweg kluge und spannende Programme, waren vorzüglich und enthusiastisch gespielt. Was will man mehr!

Am Montag, 5. November, um 19 Uhr, gibt es in der Friedenskirche Hamborn ein Orgel-Wunsch-Konzert. Aus einer Liste von 20 Orgelstücken kann ein "Ohrwurm" gewählt werden, im Internet unter www.kirche-duisburg.de. Es spielen die Organisten des Kirchenkreises Duisburg. Der Eintritt ist frei.

(hod)
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