Duisburg Visitenkarte fürs Ruhrgebiet

Duisburg · Ob die endgültige Gestaltung der Bahnhofsplatte noch im Jahr 2014 fertig wird, ist zweifelhaft. Am Freitag wurde in einer "Open Space"-Veranstaltung erst einmal das Verfahren diskutiert. Ein Entwurf soll im Juni 2013 stehen.

 Ein echter "Hingucker" ist die 3-D-Zeichnung der Künstlerin Marion Ruthardt. Nach einigen Monaten ist das Kunstwerk auf der Bahnhofsplatte aber wohl verblasst. Wie die endgültige Gestaltung aussehen wird, steht noch in den Sternen.

Ein echter "Hingucker" ist die 3-D-Zeichnung der Künstlerin Marion Ruthardt. Nach einigen Monaten ist das Kunstwerk auf der Bahnhofsplatte aber wohl verblasst. Wie die endgültige Gestaltung aussehen wird, steht noch in den Sternen.

Foto: Andreas Probst

Planungsdezernent Carsten Tum und Beatrice Kamper, Abteilungsleiterin für Stadtplanung, sind sich einig: Die Fehler der Vergangenheit bei der Gestaltung der Bahnhofsplatte sollen sich nicht wiederholen. Deshalb soll ein völliger Neustart gewagt werden. Dabei setzen die Macher der Stadt nun auf größtmögliche Transparenz: In einer von Dr. Harald Kegler vom Labor für Regionalplanung moderierten "Open Space"-Veranstaltung sollen möglichst viele Beteiligte ihre Ideen einbringen. "Open Space", zu deutsch Freiraum, soll allen Interessierten Gelegenheit bieten, sich an dem Findungsprozess zu beteiligen. Freitag ging es dabei bei der IHK zunächst weniger um konkrete Gestaltungsvorschläge, sondern um die Verfahrensweise. "Es geht darum, zu sehen, was wir eigentlich mit dem Platz wollen", erklärte Beatrice Kamper. Ob multifunktionale Fläche, Grünfläche oder gar Standort für den Fernbusbahnhof — Denkverbote soll es nicht geben. Allerdings: Technische und bauliche Einschränkungen sollen berücksichtigt werden.

Kein Wettbewerb

Über Geld wird dabei zunächst nicht gesprochen. "Über Summen reden wir noch nicht. Es ist aber klar, dass der spätere Entwurf vom Stadtplanungsamt selbst gestaltet wird. Einen Architekturwettbewerb wird es nicht geben. Dafür haben wir schließlich schon einmal Geld ausgegeben", so Carsten Tum. Wie berichtet hatte das Land einen früheren Förderbescheid über rund 2,4 Millionen Euro für die Gestaltung eines Architektenentwurfs mit "Themeninseln" erteilt. Allerdings fand sich später bei der Ausschreibung kein Unternehmen, dass die Gestaltung zu diesem Preis übernehmen wollte.

Das Interesse an dem Verfahren ist offensichtlich groß: Mehr als 80 Vertreter von Behörden, Verbänden, Polizei, Feuerwehr und zahlreiche Bürger beteiligten sich am Freitag in größeren und kleineren Gruppen an der Veranstaltung.

Es wird noch weitere Workshops geben, an denen sich Interessierte beteiligen können. Im Juni soll dann ein förderfähiger Antrag beim Land gestellt werden, der als Grundlage für die endgültige Gestaltung dienen soll. Ob dies dann bis 2014 umgesetzt werden kann, ist noch offen. "Der Fernbusbahnhof muss verlegt werden, der Neubau der Verwaltung von Multi Development an der Mercatorstraße und das Intercity-Hotel sollen gebaut werden. Da wäre es nicht gut, wenn zur selben Zeit auch die Bahnhofsplatte noch eine Baustelle wäre", meinte Tum.

Für Zwischenlösungen wurden bereits 70 Vorschläge eingereicht. "Man muss bedenken, dass die Platte keinen Wasser- und Stromanschluss hat. Ich gehe daher davon aus, dass im Frühjahr eine erkennbare temporäre Lösung verwirklicht werden könnte", sagte der Planungsdezernent.

(RP/ac)
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