Duisburg Virtuoser Cembaloabend an der Folkwang-Universität

Duisburg · "Alte Musik" ist neben "Kammermusik" und "Klavier" eines der drei Standbeine am Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste. Die Konzerte der Alte-Musik-Studierenden sind nach wie vor ein Geheimtipp.

Jetzt war es wieder so weit für die Cembaloklasse von Prof. Christian Rieger.

Vier besonders begabte junge Menschen spielten sieben Werke von vier Komponisten, überwiegend vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Den roten Faden bildete die Gattung der "Toccata", also der mehrteiligen und abwechslungsreichen, in jeder Hinsicht anspruchsvollen Kompositionen, in der Regel für Tasteninstrument - allerdings wegen unterschiedlicher Interessenlagen der Studierenden nicht wie ursprünglich vorgesehen als Gesprächskonzert "Musik erklärt - Die Toccata", sondern als normaler Klassenabend, nun unter dem Titel "Toccata (und anderes...)". Im Mittelpunkt standen drei der sechs frühen, aber repräsentativen Toccaten für pedalloses Tasteninstrument von Johann Sebastian Bach. Melchior Alexander Kupke prunkte mit zweien davon, nämlich derjenigen in e-Moll BWV 914 und später der in d-Moll BWV 913 - wie immer mit langen Haaren und barfuß. Elena Migliore setzte dagegen sechs der kleinen, aber feinen Préludes aus dem Cembalolehrbuch "L'Art de toucher le clavecin" von dem vor 350 Jahren geborenen Francois Couperin.

Lisa Schäfer präsentierte uns eine Entdeckung, nämlich die (mit einer Toccata beginnende) Suite in F von dem aus Würzburg stammenden Wiener Hoforganisten Ferdinand Tobias Richter (1651-1711). Am kurzweiligsten wirkte Bachs Concerto g-Moll nach Antonio Vivaldi BWV 975, von Nikolay Bogdanovskiy auch so gespielt. Dagegen eher spröde erschien das abschließende "Felix Namque" von Thomas Tallis (1505-1585), dem Lisa Schäfer freilich so viel Seele wie möglich verlieh.

Barockmusik gibt es an der Düsseldorfer Straße 19 wieder am kommenden Mittwoch, 4. Juli, um 19.30 Uhr, dann mit den Klassen von Mayumi Hirasaki (Barockvioline) und Markus Möllenbeck (Barockvioloncello). Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

(hod)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort