Duisburg Vier Fragen an die OB-Kandidaten

Duisburg · Am Sonntag entscheidet sich, ob Sören Link (SPD) oder Benno Lensdorf (CDU) als Sieger ins Rathaus einziehen und Duisburg aus dem Schulden- und Imageproblem führen wird. Ein Vergleich der Kandidaten soll bei der Wahlentscheidung helfen.

Wahlabend am 17. Juni im Duisburger Rathaus
14 Bilder

Wahlabend am 17. Juni im Duisburger Rathaus

14 Bilder

Die Redaktion hat den beiden Oberbürgermeister-Kandidaten im Vorfeld vier Fragen zu vier verschiedenen Bereichen gestellt.

Kultur: Elitekultur und freie Szene - kann sich Duisburg noch beides leisten?

Sören Link (SPD): Der Begriff Elitekultur gefällt mir nicht.Denn Kultur gehört zu unser aller Leben.Wir müssen uns beides leisten können und die Teilhabe der Bürger garantieren.

Benno Lensdorf (CDU): Wir brauchen beides, wobei ich nicht von Elite-, sondern von klassischer Kultur spreche. Wenn mehr als 3500 Kinder und Jugendliche im Jahr das Theater besuchen und erleben, wie Instrumente aussehen und klingen, dann ist das ein gutes Beispiel dafür, wie lebenswichtig Kultur ist. Am ehemaligen Hundertmeister sieht man, dass Privatisierung von Kultureinrichtungen durchaus lukrativ sein kann.

Haushaltsdiskussion: Was muss getan werden, um den Haushalt wieder ausgeglichen gestalten zu können?

Sören Link (SPD): Wir müssen den Stärkungspakt als Chance begreifen und 82 Millionen Euro Einsparungen selbst erbringen. Zudem halte ich es für notwendig, Bundeshilfen politisch wie rechtlich aktiv einzufordern, zum Beispiel für die Kosten der Unterkunft.

Benno Lensdorf (CDU): Es muss alles auf den Prüfstand. Die Infrastruktur muss auf die heutige beziehungsweise künftige Bevölkerungszahl abgestimmt sein. Kreativität ist dabei keine Frage der Finanzen.

Stadtentwicklung: Was sind für Sie die Projekte zur Stadtentwicklung, die vorangetrieben werden müssen?

Sören Link (SPD): Wir müssen auf die sinkenden Einwohnerzahlen reagieren und die Infrastruktur entsprechend anpassen. Das aber kann nur nach Rücksprache mit den Bürgern geschehen. Nur so kann es gelingen, die Stadtflucht zu bremsen oder sogar ins Gegenteil zu kehren.

Benno Lensdorf (CDU): Die Innenstadt muss in Richtung Altstadt/Innenhafen weiterentwickelt werden. Zudem ist es wichtig, den Bezirken ihr eigenes Profil zu geben, wobei die Bürger aus den Stadtteilen sagen sollten, wo Stärken und Schwächen liegen und wie eine positive Veränderung aussehen kann.

Duisburgs Image: Die Stadt ist besser als ihr Ruf

Sören Link (SPD): Duisburg hat jede Menge Potential, das man glaubhaft nach außen tragen kann, zum Beispiel den Zoo oder die Uni, aber ebensogut den Stahlriesen Thyssen. Defizite gibt es sicherlich, die abgearbeitet werden müssen. Aber unterm Strich bleibt: Duisburg ist eine sympathische Stadt mit vielen sympathischen Menschen.

Benno Lensdorf (CDU): Der Oberbürgermeister gibt einer Stadt mit seinem Charisma ein Gesicht. Es ist wichtig, den guten Ruf Duisburgs weiter zu formen. Ich würde bundesweite Medienvertreter einladen, um ihnen zu zeigen, dass Duisburg schon lange kein Schimanski-Image mehr hat.

(jco)