Duisburg Viele Ausbildungsstellen noch unbesetzt

Duisburg · Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt erfordert nach Auffassung der Partner im Regionalen Ausbildungskonsens verstärktes gemeinsames Handeln, um die Attraktivität der dualen Berufsausbildung für Betriebe und Jugendliche weiter deutlich zu machen.

"In den letzten Jahren ist es regelmäßig gelungen, die Vorgabe des Landes zu erfüllen, jedem ausbildungsreifen und -willigen Bewerber ein Angebot zu unterbreiten", verdeutlichte IHK-Geschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Allerdings zeige sich eine zusätzliche Herausforderung immer deutlicher: "Angebot und Nachfrage finden oft schwer zusammen."

Jetzt kurz vor den Osterferien dreht sich das Ausbildungskarussell auf Hochtouren: 1377 freie Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit, rund 200 im Handwerk und 350 bei der Industrie und Handelskammer. "In diesem Jahr haben die Jugendlichen gute Chancen auf einen passenden Ausbildungsplatz", betonte Dominik Blechschmidt von der Agentur für Arbeit. "Der Ausbildungsmarkt ist stabil, und auch Jugendliche mit schwächeren Schulleistungen sollten jetzt reagieren und spontan sein."

Zahl der Bewerber wird in den nächsten Jahren weiter zurückgehen

Die Partner des Ausbildungskonsenses wissen, dass die Zahl der Schulabgänger und damit der Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen wird. In einigen Branchen und Berufen in der Region würden bereits heute Bewerber fehlen — künftig wird sich dieser Trend verstärken. "Zur Lösung der zunehmenden Schwierigkeiten der Ausbildungsbetriebe bei der Besetzung ihrer Lehrstellen bieten Arbeitsagenturen, Jobcenter, Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Unterstützung bei der passgenauen Besetzung", so Dietzfelbinger.

Zudem stehe mit dem Förderinstrument "Ausbildungsbegleitende Hilfen" der Arbeitsagenturen und Jobcenter eine Möglichkeit für Unternehmen zur Verfügung, Jugendliche während der Ausbildung bei der Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten aktiv zu unterstützen.

Thomas Krützberg, Dezernent für Familie, Bildung und Kultur sagte: "Wir müssen den Schülern bessere Orientierungsmöglichkeiten bieten." Mit der Umsetzung des Landesvorhabens "Kein Abschluss ohne Anschluss" wollen die Partner die Schüler besser als bisher auf die Berufswelt vorbereiten. "Wir wollen in Zukunft jedem Schüler der achten Klasse drei Orientierungstage in Betrieben anbieten", so Krützberg. "35 Schulen in der Stadt machen bereits mit und in naher Zukunft wollen wir die gesamte Duisburger Schullandschaft abdecken." Zielgerichtetere Berufspraktika in der neuen Klasse wären ein positives Resultat aus den drei Orientierungstagen.

Alle Ausbildungsangebote sind in den Internet-Lehrstellenbösen der Agentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de), der Handwerkskammer Düsseldorf (www.hwk-duesseldorf.de) und der Niederrheinischen IHK (www.ihk-lehrstellenboerse.de) veröffentlicht.

(RP)
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