Duisburg Viel Geld aus Brüssel
Duisburg · Duisburg erhält jährlich rund 90 Millionen Euro aus den Fördertöpfen der EU. Auch Hilfen zur Verbesserung der Situation in Hochfeld sind möglich – sie müssten nur beantragt werden.
Bevor sich der Europaabgeordnete Jens Geier (SPD) montags nachmittags wieder auf den Weg nach Brüssel macht, ist er regelmäßig in seinem Wahlkreis zu Gast. Gestern machte er in Duisburg Station, um zu erklären, wie die Stadt von der Europäischen Union (EU) profitiert. So bekam die Stadt 2010 vom Europäischen Regionalfonds rund 85 Millionen Euro, vom Europäischen Sozialfonds rund fünf Millionen Euro. Dabei geht es vor allem um den Stadtumbau, Innovationsförderung und Förderung zur Stärkung "Mit diesen Summen gehört Duisburg zu den Top 5 der von der EU geförderten Städte in NRW", berichtete Geier. Dies liege nicht mehr daran, dass Duisburg eine besonders strukturschwache Region sei. "Die Vorschriften haben sich geändert. Es werden nicht mehr einzelne Regionen gefördert, sondern Projekte", sagte der Europaabgeordnete. Das bedeutet, dass es vor allem auf schlüssig begründete Projektanträge ankommt – und das könnte auch für Hochfeld eine Chance sein.
Kein Sondertopf
"Es gibt in der EU kein Programm, das sich explizit mit der Integration von Sinti und Roma aus Südosteuropa befasst", so Geier. Obwohl es dafür keinen Sondertopf gibt, stünden die Chancen für Hochfeld gar nicht einmal so schlecht. Wie berichtet, gibt es in Hochfeld massive soziale Probleme mit Migranten aus Bulgarien und Rumänien. "Es gibt kein nationales Integrationskonzept des Bundes, das Voraussetzung wäre für eine Förderung durch Bund und EU. Anträge müssten daher vom Land gestellt werden auf der Basis des Duisburger Handlungskonzeptes. Das Problem ist, dass in diesem Fall das Land das Projekt co-finanzieren müsste", erklärte Geier. Auch außerhalb des Handlungskonzeptes seien Förderungen denkbar, etwa durch Förderprogramme aus dem Bereich "Soziale Stadt" oder "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf".
Forschung im Fokus
Die dicksten Förderbatzen in den Jahren 2007 bis 2010 gingen an das Fraunhofer-Institut (NanoMikro und Werkstoffe, rund zwölf Millionen Euro), an das NanoTechnoEnergieTechnikZentrum der Uni, rund 8,7 Millionen Euro), das Institut für Energie- und Umwelttechnik (Zentrum für Filtrationsforschung, rund 6,3 Millionen Euro) oder das inzwischen eingestellte Mus-E-Programm für Grundschulen mit rund sechs Millionen Euro.