Duisburg Viel aufgebaut in all den Jahren

Duisburg · Nach 41 Jahren als Gesamtschullehrer geht Horst Beyer in den Ruhestand. Seit 1984 bemüht er sich an der Heinrich-Heine-Gesamtschule um die Talente der Schüler. 2008 übernahm er dort den Posten des Schulleiters.

 Horst Beyer geht nach vier Jahren als Schulleiter an der Heinrich-Heine-Gesamtschule nach diesem Schuljahr in Pension.

Horst Beyer geht nach vier Jahren als Schulleiter an der Heinrich-Heine-Gesamtschule nach diesem Schuljahr in Pension.

Foto: Ralf Hohl

Bergheim "Jedes Kind bringt eine Besonderheit mit. Diese müssen wir in der Schule entdecken und fördern." Das ist das Motto von Horst Beyer, der seit vier Jahren Schulleiter an der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Bergheim ist und jetzt in den Ruhestand geht.

Beeinflusst wurde er in dieser Haltung von seinem Pädagogik-Professor an der Uni Köln. Denn zusätzlich zu seinem Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Geschichte begann Beyer nach einigen Semestern noch Pädagogik zu studieren. "Ich hätte mir damals auch vorstellen können, in die Theater- oder Museumspädagogik einzusteigen", erinnert sich Beyer. Doch schon damals seien dies wenig breitgefächerte Gebiete gewesen, so dass er sich doch für den Lehrerberuf entschieden habe.

Schulleitung statt Rente

Dieser Entscheidung blieb er 41 Jahr lang treu: Er machte nach dem Studium 1972 sein Referendariat und ging danach als Lehrer an die Gesamtschule Oberhausen-Osterfeld. Dort engagierte er sich mit einigen Kollegen erfolgreich für die Gründung weiterer Gesamtschulen. 1984 habe man ihn dann gebeten, als Lehrer und Organisationsleiter an die neue Heinrich-Heine-Gesamtschule in Bergheim zu wechseln. Diese Aufgabe übte er 25 Jahre lange aus, bis er im Jahr 2008 die Nachfolge des damaligen Schulleiters Bernd Grotegut antrat.

"Eigentlich wollte ich schon mit 63 Jahren in Pension gehen. Aber als ich gebeten wurde, den Schulleiterposten zu übernehmen, habe ich mich umentschieden," sagt Beyer. Ein Grund dafür sei auch die 2008 abgeschlossene PCB-Sanierung gewesen, die er über acht Jahre federführend mitgestaltet habe. "Den Erfolg daraus und das schöne neue Gebäude wollte ich auch noch ein wenig genießen", sagt Beyer.

Neben den vielen organisatorischen Dingen sei ihm in seiner gesamten Laufbahn aber stets die Erziehung der Kinder am wichtigsten gewesen: "Mein Credo war und ist, dass ich die Kinder nicht unterrichte, sondern erziehe." Viele Kinder hätten von ihren Eltern nicht den Rückhalt, den sie bräuchten, so dass die Lehrer viel Erziehungsarbeit leisten müssten, so Beyer.

Dazu gehöre eben auch das Fördern besonderer Talente, weshalb er alles daran gesetzt habe, Schwerpunktklassen einzuführen. Nach diesem Schuljahr geht der gebürtige Leverkusener nun aber in den verdienten Ruhestand und überlässt diese Aufgaben den jüngeren Kollegen.

Entwicklung verfolgen

"Ich werde die Entwicklung der Schule aus der Distanz weiter verfolgen. Einfluss werde ich auf die Schule aber keinen mehr nehmen", so Beyer, der sich freut, bald nicht nur mehr Zeit für seine große Leidenschaft, die Literatur, zu haben, sondern auch für seine Familie. "Vor allem mit meinen bald zwei Enkelkindern kann ich dann mehr spielen", sagt Beyer voller Vorfreude.

(RP/rl)
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