Duisburg/Dinslaken Versuchter Totschlag: Drogen als Grund

Dinslaken · Im Prozess um einen versuchten Totschlag in Dinslaken hat am Montagmorgen die Lebensgefährtin des Angeklagten vor dem Duisburger Landgericht ausgesagt. Laut der Zeugin sollen Drogen die Eskalation herbeigeführt haben.

Der 32-Jährige Täter hatte am 26. April auf der Treppe eines Hauses an der Schöppestraße auf einen 25-Jährigen eingestochen und ihn schwer verletzt. Mit einer Notoperation konnten die Ärzte sein Leben retten.

Die 29-Jährige Zeugin bestätigte die Aussage des 32-Jährigen, wonach es beim Streit mit dem späteren Opfer um Drogenverkäufe gegangen sei. Der 32-jährige Angeklagte habe verhindern wollen, dass sein 25-jähriges Opfer sich weiter mit ihr treffe und ihr Drogen verkaufe. Sie wollte sich zwar selber nicht belasten und keine ausführlichen Angaben machen, dennoch räumte sie ein "Er hat mir etwas verkauft".

Damit meinte sie Drogen, nämlich "Speed und Gras". Der 25-Jährige habe sogar eine kleine Marihuanaplantage in seiner Wohnung gehabt. Ihr Freund sei zwar im Bezug auf Marihuana tolerant gewesen und habe selber konsumiert. Er habe aber nicht gewollt, dass sie Speed, also Amphetamine, nehme, weil sie krank sei. Der Konsum chemischer Drogen verstärke ihre Krankheit.

Widersprüchliche Aussagen

Der Grund der Auseinandersetzung sei der Drogenhandel gewesen, beteuerte die Frau vor Gericht. Der Richter hielt dagegen, dass sie das nicht bei ihrer polizeilichen Vernehmung angegeben hatte. Dort hatte sie von Schulden gesprochen. Sie habe dem 25-Jährigen zehn Euro geliehen, die habe ihr Freund zurückgefordert, so die Frau. Auch wisse sie, dass es schon im Vorfeld Bedrohungen gegeben habe..

Am 26. Mai habe der Angeklagte ihr dann erzählt, er sei von dem mutmaßlichen Dealer mit einem Totschläger verprügelt worden. "Er blutete am Kopf", berichtete die Frau. Außerdem soll er gesagt haben, dass er dem Dealer das Messer entrissen und sich gewehrt hatte. Tatsächlich hatte sich der Angeklagte am Tattag von Bekannten, mit einem Steakmesser bewaffnet, zur Wohnung auf der Schöppestraße fahren lassen, um den 25-Jährigen zur Rede zu stellen. Im Treppenhaus stach er auf den Mann ein. Nach eigenen Angaben habe er seinen Gegner aber nicht töten, sondern ihm lediglich Angst einjagen wollen. Das Opfer hatte schon am ersten Prozesstag abgestritten, Amphetamine verkauft zu haben. Der Prozess wird heute fortgesetzt.

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