Duisburg Versuchter Mord nach Einbruch in Praxis

Duisburg · Rumeln-Kaldenhausen (szf) Der 36-jährige Betreiber einer physiotherapeutischen Praxis in Rumeln-Kaldenhausen ist nach einem Einbruch offenbar nur knapp mit dem Leben davongekommen. Der 36-Jährige war gegen 2.40 Uhr in der Nacht zu Mittwoch in seine Praxis gegangen, um dort zu schlafen. Bei seinem Eintreffen überraschte er vier Einbrecher (unsere Zeitung berichtete).

Gewürgt, mit Brecheisen attackiert

Bei den Einbrechern handelte es sich um vier junge Männer von 19 und 20 Jahren. Der Physiotherapeut bekam einen von ihnen zu fassen und hielt ihn fest, während die anderen flüchteten. Er verfrachtete den Eindringling in einen Personalraum und rief die Polizei. Noch bevor die kam, kamen aber die drei Komplizen zurück. Der Erste attackierte den Physiotherapeuten hinterrücks. Der 36-Jährige wehrte sich, griff zu einem Brecheisen, das er zuvor seinem Gefangenen abgenommen hatte, und traf den Angreifer damit am Kopf.

Der Täter ließ aber nicht von ihm ab, begann ihn von hinten zu würgen, so dass das Opfer das Brecheisen fallen ließ. Daraufhin schnappte sich der zweite Zurückgekehrte das Eisen und schwang es dem Physiotherapeuten gegen den Kopf, so dass er mitsamt dem ihm würgenden Täter zu Boden ging. Weiteren gegen seinen Kopf gezielten Schlägen konnte der Geschäftsmann teilweise ausweichen. Außerdem schlug und trat jetzt auch der dritte Zurückgekehrte auf den am Boden Liegenden ein.

Alle vier Verdächtigen geständig

Schließlich flohen alle vier Täter aus der Praxis. Die Polizei konnte einen – den mit einer Kopfverletzung vom Brecheisen – noch auf der Flucht festnehmen. Am Mittwochnachmittag und -abend fasste sie auch die mutmaßlichen Mittäter.

Alle gäben zu, an dem Einbruch beteiligt gewesen zu sein, so die Polizei. Wie die Befreiungsaktion für ihren Komplizen abgelaufen sein soll stellten sie aber widersprüchlich dar. Der verletzte Täter und der, der zum Brecheisen gegriffen hatte, wurden dem Haftrichter wegen versuchten Mordes vorgeführt.

Das Opfer trug unter anderem starke Prellungen am Kopf davon, und damit hatte es Glück. Ein nur um wenige Zentimeter seitlich versetzter Schlag mit dem Brecheisen hätte nach Ansicht von Medizinern zur Schädelfraktur mit erheblich ernsteren, wenn nicht tödlichen Verletzungen führen können.

Das Tatwerkzeug, ein in der Grundfarbe rotes, etwa 65 Zentimeter langes Brecheisen, auch als "Kuhfuß" bezeichnet, warfen die flüchtenden Täter weg, vermutlich in ein Gelände auf der Giesenfeldstraße zwischen Düsseldorfer Straße und Akazienweg. Das Eisen ist ein Beweismittel. Sollten Anwohner es finden, werden sie gebeten, sich unter Tel. 0203 280-4144 oder -4140 bei der Polizei zu melden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort