Duisburg Verkehr: Lösung in weiter Ferne

Duisburg · Die Logistikdiagonale durch Hochfeld wird mittlerweile als einzige umsetzbare Alternative zur Lenkung der Logport-Lkw in östliche Richtung erachtet. Aber auch diese Lösung ist so schnell wohl nicht umzusetzen.

 Die Logistikdiagonale durch Hochfeld wird mittlerweile als einzige umsetzbare Alternative zur Lenkung der Logport-Lkw in östliche Richtung erachtet.

Die Logistikdiagonale durch Hochfeld wird mittlerweile als einzige umsetzbare Alternative zur Lenkung der Logport-Lkw in östliche Richtung erachtet.

Foto: MovingIMAGE24

Die Bezirksvertreter aus Rheinhausen, dem Bezirk Mitte und die Mitglieder des Verkehrsausschusses treffen sich heute um 15 Uhr zu einer gemeinsamen Sondersitzung im Rathaus am Burgplatz. Es geht um die geplante Logistikdiagonale zwischen Logport und der A 40 über die Brücke der Solidarität, die Umgehungsstraße Hochfeld und den Marientorplatz.

Diese Strecke wird mittlerweile als einzig umsetzbare Lösung erachtet, um den Lkw-Verkehr von der A 40 von Osten her zu Logport zu führen — und umgekehrt. Doch wer sich die Mitteilungsvorlage des Planungsamtes ansieht, die den Politikern vorgelegt wird, stellt schnell fest: Es wird wohl Jahre dauern und Unsummen von Geld verschlingen, bis diese Tangente wirklich alle Fahrzeuge aufnehmen kann, die sie als "Logistikdiagonale" aufnehmen sollte.

Täglicher Verkehrskollaps

Wer die Örtlichkeiten in Hochfeld kennt, der weiß: Schon jetzt droht hier täglich der Verkehrskollaps. Die Zufahrt von der A40-Anschlussstelle Häfen nach Logport ist noch relativ unproblematisch. Der Knackpunkt ist die umgekehrte Richtung von Logport zur A 40. Hinter dem Marientor bilden sich lange Rückstaus — oft bis zum Siemens-Gelände und sogar noch weiter, und das nicht nur zur Hauptverkehrszeit.

Es ist also dringend notwendig, dass die Umgehungsstraße Hochfeld fertiggestellt und der Marientorplatz umgebaut wird, bevor die Strecke offiziell zur Logistikdiagonale erklärt und von noch mehr Logport-Lkw befahren wird.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Auf der geplanten Umgehungsstraße ist gerade mal der erste Bauabschnitt von der Kreuzung Wanheimer Straße / Bonifatiuskirche über den Kreuzungspunkt Rheinhausener Straße / Brücke der Solidarität bis zur Sedanstraße fertig. Für den zweiten von der Sedanstraße bis zur Charlottenstraße und für den dritten von der Charlottenstraße bis zum Marientorplatz gibt es noch keine gültigen Bebauungspläne.

Unter anderem auch deshalb, weil Interessenkonflikte das Verfahren verzögern: Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg etwa plant einen Grünzug von der Werthauser Straße in Richtung Osten, der auch über die Walzenstraße führen soll. Über die wird allerdings auch der große Siemens-Parkplatz angefahren. Hinzu kommt, dass sich diverse Grundstücke, über die sich die Umgehungsstraße erstrecken soll, in Privatbesitz befinden und aufgekauft werden müssen.

Und dann ist da noch der Problemfall Marientor: Die Hochstraße über den Verkehrsknotenpunkt ist seit Jahren marode. Eigentlich müsste sie abgerissen und der ganze Bereich mit Kreisverkehren völlig neu gestaltet werden. Doch das ist teuer und bei einem solch großen Loch im städtischen Haushalt kaum zu stemmen.

Problemfall Marientor

Und selbst wenn — das Planungsamt sagt ganz klar: Auch wenn man das Marientor nach den bisherigen Plänen umgestaltet, würde der Bereich schnell an seine Grenzen stoßen. Denn die Logport-Verkehre, die über die Brücke der Solidarität abfließen, liegen, so heißt es wörtlich in der Beschlussvorlage, "erheblich oberhalb der bisher prognostizierten Werte. Diese Zahlen waren nicht Grundlage der Beschlusslage zur Umgestaltung des Marientorplatzes."

Die Experten drängen darauf, aktuelle Verkehrswerte zu erfassen und auf Grundlage dieser Daten das bisherige Konzept für das Marientor weiterzuentwickeln. Ansonsten sei man in Sachen Verkehrsbelastung schnell wieder am Limit, was auch zulasten der "Verkehrssicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer" gehen würde.

(RP/rl)
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