Duisburg Verkauf des TaM ist unter Dach und Fach

Duisburg · Gestern setzten die Vertragspartner ihre Unterschrift unter den Kaufvertrag. Mit dem heutigen Tag gehört das Theater am Marientor "Mehr! Entertainment" aus Düsseldorf.

Weil noch einige Inhalte korrigiert werden mussten, konnte das Geschäft statt wie geplant im Dezember erst jetzt über die Bühne gehen. Die Düsseldorfer Unternehmensgruppe gehört zu den Großen in der Branche und betreibt bereits mehrere Häuser in Deutschland, so Starlight Express in Bochum, das Capitol Theater in Düsseldorf und den Musical Dome in Köln. Sie wird am Marientor ein wechselndes Programm aus Musical, Comedy, Konzerten und Tanzshows präsentieren, wie Geschäftsführer Günter Irmler gestern ankündigte. Außerdem hat sich das Unternehmen verpflichtet, den Duisburger Philharmonikern, die frühestens im kommenden Jahr in die Mercatorhalle zurückkehren können, das Haus wie bislang zu überlassen.

Die Vertragspartner nannten gestern zwar keine Kaufsumme. Aber es heißt, dass Mehr! Entertainment rund 2,5 Millionen Euro bezahlt habe. Der Aufsichtsrat der Duisburger Bau und Verwaltungsgesellschaft, bisherige Eigentümerin des TaM, hatte dem Angebot der Düsseldorfer den Vorzug gegeben gegenüber der Offerte eines anderen Interessenten, der zwar angeblich mehr Geld bezahlen wollte, aber offenbar aus Sicht der Entscheider nicht vertrauenswürdig genug war. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit Mehr! Entertainment einen exzellenten Partner gefunden haben und sind überzeugt davon, dass das Theater am Marientor im Sinnen der DBV und der Stadt Duisburg weiterhin mit gehobenem Unterhaltungsgeist und hochwertigem Live-Entertainment bespielt wird", werden die Geschäftsführer der DBV, Udo Steinke und Bernd Wortmeyer, in einer Presseerklärung des Unternehmens zitiert. Die DBV setzt mit dem Verkauf um, was der Rat der Stadt beschlossen hatte. Nach dem Ende von "Les Misérables" war lange, aber vergeblich nach einem Mieter bzw. Käufer gesucht worden, der das Theater hätte weiterbetreiben können. Mal scheiterte es am schlüssigen Konzept, meist aber am fehlenden Kapital. Mit der jetzt vereinbarten Kaufsumme könne die DBV keinen Gewinn einstreichen, so heißt es, aber der Betrag reiche aus, um die Verbindlichkeiten abzulösen.

Das TaM war für das Stella-Musical "Les Misérables" gebaut und 1999 im Zuge der Insolvenz der Stella AG geschlossen worden. Seitdem gab es viele Aktionen, um das Gebäude nicht leerstehen zu lassen. Kochshows und Castings wurden hier auf die Bühne gebracht, der "Geist der Weihnacht" wehte durch das Haus, und immer wieder produzierten Fernsehsender hier Unterhaltungssendungen. Seit der Schließung der Mercatorhalle war das Theater gut gebucht - mangels Alternativen.

(hch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort