Duisburg Vergleichen lohnt

Duisburg · Die Verbraucherzentrale rät, den Gasvertrag mit den Stadtwerken zu kündigen. So ließen sich bis zu 350 Euro im Jahr sparen. Die Stadtwerke misstrauen dieser Rechnung. Duisburgs Wasser ist sauber, verspricht der Versorger.

Die Preiserhöhung, die erste seit 34 Monaten, ist das Resultat der Entwicklung des Ölpreises. Das sagt zumindest Johannes Gösling, Vertriebsvorstand der Stadtwerke. Wenn die Preise erhöht werden, würden lediglich die gestiegenen Beschaffungskosten auf den Preis aufgerechnet, zudem würden sinkende Kosten sofort an den Kunden weitergegeben. "Es ist nicht unser Ziel, Gewinne über diese Erhöhung zu erzielen. Bis heute konnten wir die Schwankungen des Ölpreises abfangen, dies ist nun aber aufgrund der extremen Steigerung nicht mehr möglich", so Gösling. Auf die aktuelle Kostenerhöhung gewähren die Stadtwerke eine Preisgarantie bis zum 31. Juli 2012.

Die Verbraucherzentrale beruhigt alle Wechselwilligen: "Niemand muss Angst haben, dass beim Anbieterwechsel Heizung oder Herd ausgehen", heißt es. Wenn der neue Anbieter nicht sofort liefern sollte, sei die Versorgung durch den alten drei Monate gesetzlich abgesichert. Zudem rät sie von Tarifen ab, die Vorkasse oder Kautionen beinhalten.

In diesem Punkt bestätigt Helmut Schoofs, Pressesprecher der Stadtwerke Duisburg, die Verbraucherzentrale: "Wenn ein Anbieter, bei dem Vorkasse geleistet wurde, Insolvenz anmeldet, ist das bereits gezahlte Geld meist verloren. Das ist kürzlich am Beispiel von Teldafax deutlich geworden". Auf die Empfehlung der Verbraucherzentrale reagiert er gelassen. "Wir verstehen das Anliegen der Verbraucherzentrale, schließlich befinden wir uns in einem Konkurrenzkampf", erklärt Schoofs. Allerdings böten Angebote mit hoher Preisersparnis gegenüber den Stadtwerken oft nur kurze Laufzeiten oder keine Preisgarantie. Die Verbraucherzentrale rät zur Wahl genau dieser kurzfristigen Verträge, um im Falle eines erneuten Anbieterwechsels flexibel zu sein. Empfohlen wird von beiden Seiten, Dienste wie den Online-Vergleich www.verivox.de oder Vergleichsangebote der Stadtwerke Duisburg zu nutzen, um die eigenen Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

Bei der aktuellen Diskussion um Keime im Trinkwasser weisen die Stadtwerke ausdrücklich darauf hin, dass sie lediglich für die Qualität des Wassers bis zum Hausanschluss zuständig seien. Und bis dahin sei das Wasser in Duisburg einwandfrei. "Trinkwasser ist das Lebensmittel in Deutschland, das am sorgfältigsten und umfassendsten kontrolliert wird", so Schoofs. Schon das "Rohwasser", das in den Wasserwerken Bockum und Wittlaer (für Stadtteile südlich der Ruhr) aus Rheinuferfiltrat und Grundwasser aufbereitet wird, sei von guter Qualität. Das gelte auch für das Wasser aus Haltern, mit dem die Haushalte im Stadtnorden versorgt werden. "Nur bei extremer Trockenheit müssen wir Chlor beimischen. Das ist zurzeit aber nicht notwendig", so Schoofs.

Die Stadtwerke Duisburg produzieren jährlich rund 32 Millionen Kubikmeter Wasser – Tendenz rückläufig. Das liege am sparsameren Umgang der Verbraucher mit der Ressource, technischen Vorrichtungen wie Stopptasten bei der Wasserspülung sowie der stetig schrumpfenden Einwohnerzahl der Stadt. Keime im Trinkwasser seien ein Problem von Leitungen oder Armaturen im Haus beziehungsweise in öffentlichen Einrichtungen. "Wer seinen Spüllappen über den Wasserhahn legt, verteilt möglicherweise schon Keime, die später im Wasser nachgewiesen werden", sagt Schoofs.

Weitere Infos zum Gasanbieterwechsel gibt es bei der Verbraucherzentrale Duisburg unter Tel. 0203 362249.

(RP)
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