Duisburg Veranstalter mit Akzenten zufrieden

Duisburg · Bereits gestern zogen Kulturdezernent Thomas Krützberg und Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros, eine positive Bilanz des Festivals, das am Sonntag endet. Das Theatertreffen erwies sich als solider Anker.

 Das Theatertreffen erwies sich als Anker des Akzente-Festivals. Hier eine Szene aus dem Stück "Gift", aufgeführt vom Deutschen Theater Berlin.

Das Theatertreffen erwies sich als Anker des Akzente-Festivals. Hier eine Szene aus dem Stück "Gift", aufgeführt vom Deutschen Theater Berlin.

Foto: Arno Declair

Zwar enden die 38. Duisburger Akzente erst am Sonntag, auch stehen noch publikumswirksame Veranstaltungen wie die beiden Gastspiele des Wiener Burgtheaters heute und am Samstag oder Auftritte von Frank Goosen, Kai-Magnus Sting und der Bröselmaschine im Festzelt bevor: dennoch zogen Kulturdezernent Thomas Krützberg und der Leiter des Festivalbüros, Frank Jebavy, bereits gestern eine Bilanz des Festivals.

Thomas Krützberg, der übrigens allabendlich bei Akzente-Veranstaltungen gesehen wurde, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der beiden Kulturwochen. Das Motto "Umbrüche" sei inspirierend gewesen. Die Akzente hätten sowohl qualitativ als auch quantitativ (rund 110 Veranstaltungen) überzeugt. Es liege nun einmal am Festivalcharakter, dass es zu Überschneidungen von interessanten Gastspielen, Lesungen, Vorträgen oder Konzerten komme.

Als solider Anker im Programm habe sich in diesem Jahr wieder das Theatertreffen erwiesen. Im Stadttheater wird man am Ende des Gastspielreigens voraussichtlich rund 2000 Zuschauer mehr als im vergangenen Jahr zählen können (bei gleicher Vorstellungszahl). Lob fand Krützberg auch für die Qualität der Gastspiele. Dabei hob er ausdrücklich die Aufführung des Deutschen Theaters Berlin mit dem Stück "Gift" von Lot Vekemans hervor. Man hätte einwänden können, dass dieses Stück bereits in der vergangenen Saison vom Bochumer Schauspielhaus in Duisburg gezeigt wurde. Bei der Wiederholung bestand der Reiz darin, die beiden, jeweils auf ihre Weise hervorragenden Aufführungen, vergleichen zu können. "Das hat sich gelohnt", so Krützberg. Wichtige Bestandteile des Festivals seien auch die verschiedenen Ausstellungen gewesen, darunter besonders die Schau mit Werken von Jan Stebak im Lehmbruck-Museum, die überregional viel beachtet wurde. Auch die Literaturveranstaltungen der Stadtbibliothek in Zusammenarbeit mit dem Verein für Literatur hätten überzeugen können. Zwar war der erste Abend, bei dem Willi Winkler seine gerade erschienene Luther-Biografie vorgestellt hatte, nicht ganz so gut besucht, doch waren die anderen Literaturabende durchweg so gut wie ausverkauft. Im Laufe der kommenden Woche wird das Festivalzelt auf dem "Mercator-Viertel" abgebaut, was einige Anwohner, die sich über die Lärmbelästigung in den vergangenen Wochen beklagt hatten, erfreuen wird. Der Ort selber habe gut zum Motto "Umbrüche" gepasst, meinte gestern Frank Jebavy. Die Auftakt-Veranstaltung "Stella" gehörte, so Jebavy, zu den Höhepunkten des Akzente-Programms. Das Ensemble von der Neuköllner Oper (Berlin) habe noch nie zuvor in einem Zelt gespielt, sei aber nach der Aufführung begeistert von dieser ungewöhnlichen Spielstätte gewesen. Nicht funktioniert habe im Zelt allerdings das Konzert "Lausch" mit der alpinen Kammermusik. Da habe man nicht darauf geachtet, dass die Instrumente empfindlich auf Temperaturunterschiede reagieren. Ansonsten seien im Zelt viele interessante, wenn auch nicht immer unumstrittene Aufführungen zu erleben gewesen.

(pk)
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