Kunstausstellung, Bühnenprogramm und Co. Das bietet der vegane Weihnachtsmarkt in Duisburg

Duisburg · Duisburgs veganer Weihnachtsmarkt „Anis und Zauber“ hat mehr zu bieten, als nur fleischfreies Fastfood. Geboten wird ein außergewöhnliches Kulturprogramm.

Der Duisburger Weihnachtsmarkt bietet in diesem Jahr mit „Anis und Zauber“ eine neue Attraktion.

Der Duisburger Weihnachtsmarkt bietet in diesem Jahr mit „Anis und Zauber“ eine neue Attraktion.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Wechselnde Aussteller aus dem gesamten Ruhrgebiet, nachhaltige Produkte, vegane Köstlichkeiten und ein außergewöhnliches Kulturprogramm – der vegane Weihnachtsmarkt, der ab dem 22. November seine Zelte in der Duisburger Altstadt aufschlägt, will weit mehr sein als ein Nischenangebot für Freunde der veganen Lebensweise. Ein Kollektiv um den freischaffenden Künstler und Kulturorganisator Aaron Stratmann hat ein ungewöhnlich vielfältiges Programm erarbeitet, um den Wintermarkt rund um den Münzplatz über sechs Wochen zu einem attraktiven Anlaufpunkt in der Duisburger Innenstadt zu machen.

Von dem veganen Essensangebot einmal abgesehen, das neben vielem anderen auch traditionell anmutende Gerichte wie veganes Gulasch, vegane Currywurst und veganen Döner umfasst, sollen eine Ausstellung mit über 20 Künstlern aus dem gesamten Ruhrgebiet, ein aufwändiges Bühnenprogramm und ein großes Workshop-Angebot den Weihnachtsmarkt-Gästen Anreiz bieten, mehr als nur einmal auf dem Münzplatz vorbeizuschauen. „Wir haben einen weit umfassenderen Ansatz verfolgt, als den Fokus auf veganes Essen“, sagt Stratmann. „Wir wollten ,Anis und Zauber’ zu einen Markt für alle machen. Der Wintermarkt soll auch all diejenigen ansprechen, die der veganen Lebensweise vielleicht noch nicht ganz so viel abgewinnen können.“

Ein besonderes Highlight wird dabei die Kunstausstellung „Hin & Weg – die Wandergalerie“ sein, die mit einem ähnlichen Konzept bereits in Essen für Aufsehen gesorgt hatte. „Wir verfolgen dabei den Ansatz, die vielen Leerstände im Ruhrgebiet mit neuem Leben zu füllen“, erläutert die Künstlerin und Kuratorin der Ausstellung Ursula Meyer das Konzept. „23 überwiegend junge Künstler werden dabei die zur Zeit leerstehenden Großimmobilien im Contipark-Parkhaus sowie im ehemaligen C&A-Haus als Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt bekommen. Sie präsentieren dort eher kleinformatige Arbeiten, die die Weihnachtsmarktbesucher auch werden kaufen können. Die Schaufensterflächen des ehemaligen C&A-Gebäudes werden zu Präsentationsflächen eher großformatiger Arbeiten – zum Beispiel von Graffiti-Künstlern.“

 Das Künstlerkollektiv und die Verantwortlichen des Altstadtmanagements mit dem Logo des veganen Weihnachtsmarktes.

Das Künstlerkollektiv und die Verantwortlichen des Altstadtmanagements mit dem Logo des veganen Weihnachtsmarktes.

Foto: RP/Tim Harpers

Was die Aussteller auf dem veganen Markt angeht, setzen die Organisatoren auf Hersteller nachhaltiger Produkte und Kunsthandwerk. „Das Feedback der Aussteller war sehr gut“, sagt Stratmann. Es gab großes Interesse. Da es für einzelne Händler aber schwierig ist, über den langen Zeitraum von sechs Wochen auszustellen, haben wir uns für wöchentliche Wechsel entschieden.“ Jeden Mittwoch soll um 17 Uhr eine sogenannte „Magic Hour“ stattfinden, bei der das Künstlerkollektiv das Bühnen- und Workshop-Programm sowie die Stände der kommenden Woche vorstellt.

So außergewöhnlich wie die Idee zum veganen Markt an sich, wird auch das Bühnenprogramm sein. Das Künstlerkollektiv ist im Ruhrgebiet gut vernetzt, hat einen soziokulturellen Hintergrund und will den Facettenreichtum und die Internationalität der Region auch auf der Bühne abbilden. So werden neben vielen regionalen (Nachwuchs-) Bands auch einige international tätige Künstler und DJ’s für Unterhaltung sorgen. Donnerstags und montags wird es Thementage mit Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Kabarett-Auftritten geben. Freitags und samstags soll das Bühnenprogramm dagegen „ausgehtauglich“ werden. „Wir denken da an Livekonzerte und DJ-Sets, die verschiedene Aspekte der elektronischen Tanzmusik abbilden“, sagt Bianca Frenzer, die das Programm koordiniert. Sonntags soll es dann wieder ruhiger zugehen. „Wir bieten dann einen ganztägigen Brunch auf der Fläche an. Die Begleitung geht dann wahrscheinlich eher in Richtung Jazz.“

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In Zusammenarbeit mit einer vor kurzem gegründeten und noch namenlosen Flüchtlings-Initiative, die ein Ladenlokal an der Münzstraße bespielt, und einigen Ausstellern, hat das Künstlerkollektiv außerdem ein umfangreiches Workshop-Programm auf die Beine gestellt. An ein bis zwei Tagen pro Woche werden in dem Ladenlokal Kurse angeboten, bei denen die Teilnehmer zum Beispiel lernen, wie man selbst Adventskalender baut, Naturkosmetik herstellt oder wie Yoga-Übungen richtig ausgeführt werden. Darüber hinaus wird es am jeweils darauffolgenden Tag ein sogenanntes Offenes Ateilier geben, bei dem sich die Weihnachtsmark-Gäste kreativ austoben können. Im Rahmen des offenen Ateliers wird außerdem eine Kinderbetreuung angeboten, damit gestresste Eltern etwas Zeit bekommen, ohne den geliebten Nachwuchs über den Weihnachtsmarkt zu gehen.

„Anis und Zauber“ öffnet genau eine Woche nach Beginn des Duisburger Weihnachtsmarkts am Donnerstag, 22. November. Die Öffnungszeiten entsprechen denen des großen Weihnachtsmarktes (an Wochentagen von 11 bis 21 Uhr und am Wochenende von 11 bis 22 Uhr. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung für die Workshops finden sich unter www.veganer-wintermarkt.de

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