Duisburg Vakuumbiopsie statt Operation

Duisburg · Bei Verdacht auf Brustkrebs war bislang meist ein operativer Eingriff zur medizinischen Abklärung notwendig. Jetzt steht Patientinnen am Malteser Krankenhaus St. Anna ein innovatives Diagnoseverfahren zur Verfügung: die so genannte stereotaktische Vakuumbiopsie.

Das Verfahren ermöglicht eine schonende Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) der Brust bei gleichzeitig sicherer Diagnose. Vorteil für die Patientinnen: Es ist weder eine Operation mit der damit verbundenen Vollnarkose, noch ein stationärer Aufenthalt notwendig.

"Zwei Gründe waren für die Anschaffung des auf dem neuesten Stand der Technik befindlichen Biopsiegerätes ausschlaggebend", erklärt Dr. Klaus Kucharski, Chefarzt der Frauenklinik am Malteser Krankenhaus St. Anna. "Erstens erhöhen wir als anerkanntes Brustzentrum die Qualität der Diagnostik und zweitens ist es uns wichtig, dass der Eingriff so schonend wie möglich vorgenommen werden kann." Durch die Fortschritte in der Röntgen- und Ultraschalltechnologie lassen sich heute bereits kleinste, nicht tastbare Veränderungen in der Brust feststellen. Für eine endgültige Diagnose muss jedoch fast immer eine Biopsie durchgeführt werden. Denn nur die Untersuchung des entnommenen Gewebes unter dem Mikroskop gibt verlässlich Auskunft darüber, ob eine Veränderung in der Brust gut- oder bösartig ist.

"Mit der neuartigen Methode können wir Frauen die bislang zur Abklärung notwendige Operation mit all den möglichen Nebenwirkungen und Risiken ersparen. Außerdem können wir ihnen auch ein Stück weit die Angst vor der Diagnosestellung nehmen", betont Dr. Amin Laali, Chefarzt der Radiologie am St. Anna. Dies ist besonders wichtig, denn über 70 Prozent der untersuchten Brustveränderungen erweisen sich als gutartig. "Deshalb muss die Biopsiemethode einerseits höchste diagnostische Sicherheit garantieren, darf aber andererseits die betroffene Frau nicht zu sehr belasten", erklärt Dr. Laali.

Notwendig für die Durchführung der Untersuchung ist eine Überweisung durch den behandelnden Gynäkologen oder Radiologen. Falls ein bösartiger Befund festgestellt wird, erfolgt die weitere Planung der Behandlung in der Frauenklinik des Malteser Krankenhauses. "Der große Vorteil für die Patientinnen ist, dass wir Hand in Hand arbeiten", so Dr. Kucharski. "Dies erspart im Ernstfall unnötige Wege und schenkt uns wertvolle Zeit." Radiologen und Gynäkologen des Malteser Krankenhauses sind aus diesem Grund zufrieden, denn: "Die stereotaktische Vakuumbiopsie ist aus der Brustkrebsdiagnostik nicht mehr wegzudenken und steht nun auch Frauen im Duisburger Süden als sichere Alternative zur chirurgischen Biopsie zur Verfügung", fasst Laali zusammen.

(RP)
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