Duisburg Uwe Ochsenknecht hielt durch

Duisburg · Eine wütende Gewitterfront tobte am Samstag gegen das Bühnenprogramm beim Traditionsfest an. Das Feuerwerk am Freitag sorgte für Feierstimmung "einige Etagen höher".

"Das ist ja wie beim Frühstück hier!", beklagte sich der Altmeister mit einem Augenzwinkern und haute in die Saiten. Mit Tony Sheridan hatten die Veranstalter des Hafenfestes eine große Figur der Rock'n'Roll-Geschichte auf die Bühne geholt.

Doch große Stimmung wollte bei seinem Auftritt am Freitag einfach nicht aufkommen. Ob es daran lag, dass der frühe Zeitpunkt vor 19 Uhr bei noch hellen Lichtverhältnissen nicht ins rockige Ambiente passte, konnte am Ende nur als Ursache vermutet werden. Die Tatsache jedoch, dass die Zuschauer zuvor bei der bemühten Hamburger Comedy-Straßenkombo "Men in Blech" in vergleichsweise ausgelassenen Jubel verfielen, sprechen für einen offenbar sehr speziellen Geschmack des hiesigen Publikums.

Der 68-jährige Sheridan, einst das große Vorbild eines Paul Mc Cartney, nahm die verhaltene Stimmung locker, setzte seine Highlights durch trotzige Scherze mit dem Tontechniker und gab sich mit einer in jeder Hinsicht beherzten Vorstellung keinerlei Blöße.

Bis zum Abend stieg die Stimmung mit wachsender Zuschauerzahl zusehens. Das Rockorchester "Ruhrgebeat" heizte den Besuchern mit ihrer Show ein, bis einige Etagen höher der Höhepunkt des Festwochenendes mit dem traditionellen Höhenfeuerwerk seinen Lauf nahm.

Sonniger Abschluss am Sonntag

Nachdem der als "Party-Freitag" vorgesehene Auftakttag wenigstens gegen Ende noch hielt, was er versprach, hatte der "Show-Samstag" unter dem Wetter zu leiden. Acts wie die Musikgruppe "JaM Six", der international besetzten Soulkombo "Tok Tok Tok" und der als Höhepunkt vorgesehene musikalische Auftritt von Stargast Uwe Ochsenknecht fielen sprichwörtlich ins Wasser der wütenden Gewitterfront, obschon die Bühnenshows keinen Anlass zur Beschwerde gaben. Am zum Teil fluchtartigen Verschwinden ihrer Zuhörer trug keiner der Akteure eine Schuld. Jedenfalls hielt Ochsenknecht tapfer durch, ermunterte die trotz der Wasserflut Ausharrenden und begrüßte mit weit ausgebreiteten Armen diejenigen, die sich nach einigem Zögern wieder in die Nähe der Bühne wagten.

Beim sonnig-versöhnlichen Abschluss am "Familien-Sonntag" standen lokale Größen wie die Pop-Band "The Bonny Situation" und der Duisburger Solokünstler Benny Martell im Vordergrund. Am Ende durften sich die Veranstalter des Bühnenprogramms insgesamt auf die Schultern klopfen — für eine Showauswahl, die streckenweise mehr Publikum und in den entscheidenden Phasen ein deutlich besseres Wetter verdient gehabt hätte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort