Duisburg Unternehmer von I.S.A.R. beeindruckt

Duisburg · Das Trainingsgelände von I.S.A.R. (Internation Search And Rescue) Germany in Weeze war Ziel eines Besuches des in Buchholz ansässigen Unternehmerverbandes.

 Keine Erdbeben- oder Flut-Katastrophe, sondern Simulation: Mitglieder des Unternehmverbandes schauten sich auf dem ehemaligen Militärflughafen in Weeze um, wo die Organisation I.S.A.R.

Keine Erdbeben- oder Flut-Katastrophe, sondern Simulation: Mitglieder des Unternehmverbandes schauten sich auf dem ehemaligen Militärflughafen in Weeze um, wo die Organisation I.S.A.R.

Foto: Unternehmerverband

Bekanntlich hat der Such- und Rettungsdienst seinen Sitz in Duisburg Mit seinen fünf festen und rund 170 ehrenamtlichen Mitarbeitern gehört ISAR zu den schlagkräftigsten deutschen Hilfsorganisationen im Katastrophenfall. "Wir wollen natürlich auch ein bisschen Werbung für die tolle ehrenamtliche Arbeit von I.S.A.R. machen", betont Matthias Heidmeier, Geschäftsführer Kommunikation beim Unternehmerverband und Organisator des Unternehmertreffens.

Wenn es zu einem großen Unglück wie einem Erdbeben kommt, sind rund 70 ehrenamtliche I.S.A.R.-Helfer innerhalb von nur sechs Stunden abflugbereit. Mit im Gepäck sind dann rund sieben Tonnen Material - eben alles, was man für einen Hilfseinsatz in einem Katastrophengebiet braucht: Decken, Zelte, Medizin, ein mobiler OP und Kommunikationsgeräte. Ihre Auslandseinsätze führte die I.S.A.R.-Helfer in alle Erdteile: Zum Beispiel in das größte Flüchtlingslager der Welt "Dadaab" nach Kenia, um gegen eine Hungerkatastrophe zu kämpfen. I.S.A.R. war aber auch nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti zur Stelle, um Menschen aus den Trümmern zu befreien und half ebenfalls nach der Tsunami-Welle im thailändischen Phuket. Eine der Gründerinnen ist Duisburgs Rechtsdezernentin Dr. Daniela Lesmeister. Sie ist Präsidentin der 2003 gegründeten Organisation. I.S.A.R. ist ein Zusammenschluss aus Spezialisten verschiedener Hilfsorganisationen und dem Bundesverband Rettungshunde e. V. Aktuell kooperiert I.S.A.R. zudem mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gemeinsam erprobt man den Einsatz von modernster Drohnen-Technologie in Katastrophengebieten. Ziel ist es, noch schneller und effektiver am Einsatzort zu operieren.

Die Hilfsorganisation ist eine von nur zwei Einheiten in Deutschland, die durch die Vereinten Nationen (UN) zertifiziert sind. Auf dem ehemaligen Militärflughafen in Weeze trainiert I.S.A.R für ihre Einsätze. Dort werden Katastrophenlagen simuliert. Im Fokus steht dabei insbesondere eine Herausforderung, wie Lesmeister betont: "Wir versuchen die Retter und Helfer von I.S.A.R. bestmöglich auf den Ernstfall vorzubereiten. Unser Team muss in der Lage sein, unter größtem Druck schnelle Entscheidungen zu treffen." Die Unternehmer zeigten sich beeindruckt von den logistischen Meisterleistungen. Dass die Helfer sich in Katastrophengebieten trotz aller Übungen und Sicherheitsvorkehrungen persönlich in Gefahr bringen, um Leben zu retten, habe große Achtung verdient, betont Matthias Heidmeier. Die Unternehmer hätten beim Besuch der Hilfsorganisation zudem eine ganze Menge für ihre eigene Arbeit mitgenommen. Nicht zuletzt sei die Frage, wie man ehrenamtliche Mitarbeiter in Kriseneinsätzen führt, für alle Beteiligten spannend gewesen. I.S.A.R. bietet hierzu Führungskräfteseminare für interessierte Unternehmen an.

(RPN)
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