Ungewissheit dauert an

Duisburg · Für den überwiegenden Teil der Duisburger ist die Loveparade-Katastrophe schon lange kein Thema mehr. Für die Angehörigen derer, die bei der Massenpanik ums Leben gekommen sind, ist sie bis heute allgegenwärtig. Es mag sein, dass ihnen ein Prozess hilft, das Trauma zu verarbeiten. Doch dazu müsste am Ende ein Urteil stehen. Oder zumindest müssten sich im Verlauf des Verfahrens der oder diejenigen herauskristallisieren, denen sie die Schuld geben können.

Auf der anderen Seite stehen die Beschuldigten, die seit dem Unglück nicht mehr in den Alltag vor dem verhängnisvollen 24. Juli 2010 zurückkehren konnten. War die Entscheidung der Duisburger Richter, das Verfahren nicht zu eröffnen, für sie ein Hoffnungsschimmer, so lastet seit gestern auf ihren Schultern wieder die quälende Frage, ob sie wirklich Schuld am Tod von 21 Menschen haben. Dass das Oberlandesgericht anders entschieden hat als die Duisburger Juristen, ist keine Garantie dafür, dass es am Ende zu Verurteilungen kommt. Den Opfer-Angehörigen wie den Beschuldigten steht also noch eine lange Zeit der Ungewissheit bevor.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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