Duisburg Ungelsheim wird 60 Jahre alt und feiert

Duisburg · Vom 13. bis 15. September wird rund um den Karl-Harzig-Park gefeiert. Geplant sind eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte, ein Kinderfest und eine Theateraufführung.

 Ungelsheim bereitet sich auf das Jubiläumswochenende zum 60-jährigen Bestehens des Stadtteils vor. Gefeiert wird dann im Karl-Harzig-Park.

Ungelsheim bereitet sich auf das Jubiläumswochenende zum 60-jährigen Bestehens des Stadtteils vor. Gefeiert wird dann im Karl-Harzig-Park.

Foto: ralf hohl

Die Kindergartenkinder des katholischen Kindergartens St. Stephanus haben mit der Aussage "Nette Leute wohnen in Ungelsheim" das Gefühl vieler Bürger des idyllischen Stadtteils am Angerbach wohl treffend wiedergegeben. Auf der entsprechenden Seite der aktuellen Jubiläums-Festschrift findet man noch eine weitere, aussagekräftige Anmerkung der Kids: "In Ungelsheim kann man gut feiern".

Das werden die Ungelsheimer und ihre Gäste mit Sicherheit am Wochenende vom 13. bis zum 15. September tun. Grund genug haben sie dazu, denn vor 60 Jahren wurde für die Mitarbeiter der in den beginnenden "Wirtschaftswunderjahren" expandierenden Mannesmann-Hüttenwerke mit dem Bau einer eigenen Siedlung begonnen. Der damalige Arbeitsdirektor von Mannesmann, Karl Harzig trieb den Plan, eine "grüne Insel" für die Mitarbeiter des Unternehmens zu schaffen, mit viel Engagement voran. Auch wenn erst sechs Jahre später, am 14. September 1959, Ungelsheim offiziell durch den Beschluss des Duisburger Stadtrates den Status eines Stadtteils erhielt, sehen die heutigen Ungelsheimer den Baubeginn im Jahr 1953 der damaligen "Ungelsheimsiedlung" als das Gründungsjahr ihres Stadtteils an.

Karl-Heinz Groening vom Ungelsheimer Bürgerverein, der die Aktivitäten rund um das Festwochenende koordiniert, freut sich, dass bei der Gestaltung des Jubiläumswochenendes alle örtlichen Vereine und Institutionen mitwirken. Auf dem Festplatz rund um den Karl-Harzig-Park wird am Festwochenende eine Menge los sein. Freitags geht es direkt mit einem Highlight los; im 600 Personen fassenden Festzelt präsentieren die Ungelsheimer, unterstützt von Duisburgs Zeitzeugen Harald Molder, eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte in Form einer bunten Multi-Media-Show. Aber auch die Ungelsheimer Bürger sind aufgefordert, sich im Stil der damaligen Zeit zu kleiden und der Zeitreise einen entsprechenden modischen Rahmenzu geben. Die Organisatoren hoffen, dass so mancher Pettycoat oder die eine oder andere "Schlaghose" noch in den Kleiderschränken zu finden ist. Da das originellste Outfit prämiert wird, lohnt sich das Durchstöbern der Schränke allemal.

Am Samstag gibt es ab 10 Uhr ein großes Kinderfest mit Streichelzoo, Traktor-Fahren und Kletterwand. Nachmittags wartet eine außergewöhnliche Modenschau mit zahlreichen Überraschungen auf, wie Christel Assmann ankündigte. Verschmitzt lächelnd erklärte sie, dass auch die "Holländische Königsfamilie" bei der Gelegenheit ihren Auftritt haben wird. Die rührige "kfd"-Frau ist auch mitverantwortlich für die Theater-Aufführung am Sonntag. Dabei geht es um eine satirische Dorfbetrachtung, die bereits zum 50. aufgeführt und entsprechend aktualisiert wurde. Wettbewerbe um den schönsten Kleingarten, Balkon oder Vorgarten sollen nicht nur den Ehrgeiz der Dorfbewohner wecken, sondern zusätzlich zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen. Der Reinerlös der Veranstaltung soll für die Sanierung des Dorfmittelpunkts, des Karl-Harzig-Platzes, Verwendung finden. Gedacht ist an eine Sanierung des benachbarten Marktplatzes und an eine Umgestaltung des Parks.

Der Bürgervereins-Vorsitzende Bruno Urbanski freut sich, dass die Kollekte der letzten Barbara-Feier bei HKM, bei der immerhin 3200 Euro zusammen kamen, für die Park-Umgestaltung zur Verfügung gestellt wurde. Zur Finanzierung soll auch der Verkauf eines "Park-Talers" beitragen, den man für 10 Euro erwerben kann. Dass Ungelsheim als stark überaltert gilt und sogar der älteste Stadtteil in Nordrhein-Westfalen ist, kann Claus Claaßens schon lange nicht mehr hören. "Das hat doch eine natürliche Ursache", erläutert der zweite Vorsitzende des Bürgervereins. "In den 50er Jahren sind hier viele junge Familien eingezogen, die über Jahre dem Stadtteil treugeblieben sind." Das sorge für die entsprechende Altersstruktur. "Aber das regelt der liebe Gott schon", schiebt Claaßens nach und ist überzeugt, dass in Zukunft vermehrt junge Familien in den grünen Stadtteil ziehen werden.

Wie lauschig und naturnah man in Ungelsheim wohnt, beschreiben die Kindergartenkinder so: "In Ungelsheim kann man Eichhörnchen, Füchse und einen Uhu beobachten".

(RP)
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