Verkehrsbericht der Duisburger Polizei Mehr Unfälle, weniger Verletzte, weniger Tote

Duisburg · Obwohl die Unfallzahlen gestiegen sind, kamen 2019 weniger Menschen auf Duisburgs Straßen ums Leben als im Jahr zuvor. Mit zehn Sonderaktionen nahm die Polizei im vergangenen Jahr die Tuning- und Rennszene besonders ins Visier.

 Bei diesem Unfall in Rheinhausen wurde im Juli 2019 eine Person schwer verletzt.  Die Zahl der Unfälle mit Verletzungen ist aber insgesamt zurückgegangen.

Bei diesem Unfall in Rheinhausen wurde im Juli 2019 eine Person schwer verletzt. Die Zahl der Unfälle mit Verletzungen ist aber insgesamt zurückgegangen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Nach Lesart von Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels sind die Straßen im vergangenen Jahr ein Stück sicherer geworden. Argumente für dieses Fazit liefert ihr der am Dienstag vorgestellte Verkehrsunfallbericht für 2019. Aus ihm geht unter anderem hervor, das sowohl die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten als auch die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. „Das ist eine positive Entwicklung und zeigt, dass wir in Duisburg auf einem guten Weg sind“, sagt Bartels. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Unfallzahlen insgesamt gestiegen sind. Die Ergebnisse der Auswertung im Einzelnen.

Unfälle gesamt Insgesamt 20.125 Verkehrsunfälle zählte die Duisburger Polizei im Jahr 2019. Das bedeutet im Durchschnitt 55 Unfälle pro Tag und einen Anstieg von 2.398 Unfällen im Vergleich zu 2018. Zu möglichen Gründen für diese Steigerung macht die Polizei keine Angaben. Sie verweist darauf, dass bereits heute Tag für Tag Beamte der Verkehrsunfallprävention in der Stadt im Einsatz seien, um über Gefahren und richtiges Verhalten im Straßenverkehr aufzuklären.

Verletzte Die Zahl der Unfälle, bei denen Duisburger leichte oder schwere Verletzungen davongetragen haben, ist um 11,3 Prozent gesunken. Nach 1.290 Unfällen mussten insgesamt 1.642 Personen ärztlich behandelt werden – ein Jahr zuvor waren es noch 1.455 Unfälle mit 1.755 Verletzten.

Tote Im Jahr 2019 erlitten der Auswertung zufolge vier Menschen im Straßenverkehr tödliche Verletzungen. 2018 waren es noch doppelt so viele. Dabei kamen ein Motorradfahrer, ein Pedelec-Fahrer und zwei Fußgänger ums Leben. Der Pedelec-Fahrer starb im Februar 2019 nach einem Sturz über eine sich öffnende Autotür, die beiden Fußgänger wurden beim Überqueren der Straße von Autos angefahren und der Motorradfahrer starb nach einem Sturz in einer langgezogenen Kurve, weil er gegen einen geparkten Sattelschlepper prallte.

Unfallursachen Neben zu hoher Geschwindigkeit zählten im vergangenen Jahr wieder Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zu den Hauptunfallursachen im Straßenverkehr. Was Drogenfahrten angeht, verzeichnete die Polizei 2019 einen Rückgang von 41 auf 29 Verkehrsunfälle. Bei 158 (160 im Jahr 2018). Auch die Ablenkung im Straßenverkehr durch Handy oder Tablet hatten die Duisburger Polizisten im vergangenen Jahr verschärft im Visier: 2019 erwischten die Beamten im Stadtgebiet rund 4.600 Autofahrer, die sich trotz gestiegenen Bußgelds nicht davon abhalten ließen, auf das Handy zu schauen oder zu telefonieren.

Unfallfluchten Die Zahl der Unfallfluchten ist rückläufig. Das betrifft sowohl die Unfallfluchten allgemein als auch die Fluchten nach Unfällen, bei denen Duisburger zu Schaden kamen. Insgesamt zählte die Direktion Verkehr 3.613 Verkehrsunfallfluchten im Stadtgebiet. Dies bedeutet einen Rückgang von 102 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Hier konnte die Polizei 40 Prozent der Fälle aufklären. Die Zahl der Fluchten nach Unfällen mit Verletzen sank um 26 auf 135. Hier lag die Aufklärungsquote bei 61,5 Prozent.

Tuningszene Die Tuning- und Raserszene vor allem im Duisburger Norden hat die Behörde auch im vergangenen Jahr beschäftigt. Dem Bericht zufolge kontrollierten Polizeibeamte 2019 regelmäßig an szenetypischen Treffpunkten. „Sie zeigten so genannten Posern und Möchtegern-Rennfahrern die Grenzen auf, überwachten die Geschwindigkeiten und nahmen die Fahrzeugtechnik unter die Lupe“, heißt es in der Mitteilung der Polizei zum Verkehrsbericht. Die Polizei rückte zu insgesamt zehn Sonderkontrollen an und traf dabei in der Regel auf 50 bis 80 getunte Fahrzeuge. Die Beamten schrieben 26 Anzeigen wegen des Verdachts auf illegale Straßenrennen, dabei wurden 23 Führerscheine eingezogen und 19 Fahrzeuge vorläufig sichergestellt.

Unfälle mit Kindern und Jugendlichen Im vergangenen Jahr kamen bei Verkehrsunfällen 15 Kinder weniger zu Schaden als im Vorjahr (2019:158, 2018:173). Etwa zwei Drittel der unter 15-Jährigen waren dabei mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. Bei den 15-17 Jährigen blieb die Anzahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten nahezu gleich (2019:59, 2018:56)

Unfälle mit Senioren Was die über 65-Jährigen angeht, hat die Polizei Positives zu vermelden. 2019 trugen mit 223 Senioren 35 weniger Verletzungen davon als noch im Jahr zuvor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort