Duisburg Umzug nach Neudorf oder Neumühl

Duisburg · Zu dem geplanten Umzug des Straßenverkehrsamtes vom Schnabelhuck an die Mülheimer Straße gibt es nun einen Alternativvorschlag. Die Behörde könnte nach Neumühl verlegt werden.

Duisburg: Umzug nach Neudorf oder Neumühl
Foto: Christoph Reichwein

Lange Zeit schien festzustehen, dass das Straßenverkehrsamt von Duissern an die Mülheimer Straße in das ehemalige DVG-Gebäude umziehen wird. Doch zwischenzeitlich stellte sich das Problem, dass eine Behörde mit viel (motorisiertem) Publikum auch viele Parkplätze benötigt. Doch die sind am Rande zu Neudorf Mangelware. Zudem ist das Gebäude wegen seines ungünstigen Zuschnitts nur durch hohe Investitionen für die Bedürfnisse des Straßenverkehrsamtes umzubauen. Und noch ein Argument gegen die Verlagerung an diesen Standort: Beim Straßenverkehrsamt werden auch Lastwagen vorgeführt. Wie aber soll das zwischen der Mülheimer Straße und den umgebenden Wohngebieten funktionieren?

Als Alternative ist nun ein Grundstück an der Theodor-Heuss-Straße in Neumühl in der Diskussion. Es liegt nahe der A42, der A3 und der Oberhausener Stadtgrenze. Nachbarn wären dort unter anderem die Dekra Akademie und der Baumarkt Hornbach. Angeblich ist dieser Standort gut mit Öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu erreichen.

 Die DVG ist angeblich schon auf der Suche nach einem Käufer für ihr ehemaliges Verwaltungsgebäude an der Mülheimer Straße (links). In dem Gewerbegebiet an der Theordor-Heuss-Straße in Neumühl (rechts) könne auf dieser Brache ein neues Straßenverkehrsamt gebaut werden.

Die DVG ist angeblich schon auf der Suche nach einem Käufer für ihr ehemaliges Verwaltungsgebäude an der Mülheimer Straße (links). In dem Gewerbegebiet an der Theordor-Heuss-Straße in Neumühl (rechts) könne auf dieser Brache ein neues Straßenverkehrsamt gebaut werden.

Foto: Christoph Reichwein

Ein wesentlicher Vorteil ist dort, dass ohne große Anstrengungen 155 Parkplätze zur Verfügung stehen würden und genug Platz für Lkw wäre. An der Mülheimer Straße ist das wegen der dichten Rundum-Bebauung viel komplizierter. Sollte das Straßenverkehrsamt dort untergebracht werden, muss mit Einsprüchen der Nachbarn gerechnet werden, was u.a. das Verfahren in die Länge ziehen wird. In Neumühl hingegen liegt der Standort in einem Gewerbegebiet.

Notwendig ist der Umzug des Straßenverkehrsamtes vor allem wegen der dortigen räumlichen Enge. Arbeitsabläufe können dort angeblich nicht so organisiert werden, wie es im Sinne der Kunden wünschenswert wäre. Das Straßenverkehrsamt steht seit langem immer wieder in der Kritik wegen der langen Wartezeiten für die Kunden. Entscheidend für den Umzug dürfte allerdings auch sein, wie teuer es wird. Und auch da punktet die Theodor-Heuss-Straße gegenüber der Mülheimer Straße.

Das zuständige Immobilien Management Duisburg kalkuliert mit knapp acht Millionen Euro, sollte in Neumühl ein Neubau für das Straßenverkehrsamt gebaut werden. Dagegen stehen mehr als neun Millionen Euro für den Umbau des ehemaligen DVG-Verwaltungsgebäudes. Zudem müsste am Standort Mülheimer Straße eigentlich noch ein Keller und ein viertes Obergeschoss errichtet werden, was die Kosten auf über zehn Millionen Euro treibt - und das sind nur erste Kalkulationen.

Bereits im Mai wird sich der Rat der Stadt in nichtöffentlicher Sitzung mit dieser Verlagerung und den beiden denkbaren Standorten befassen. Geht es dann zügig weiter, könnte bereits Ende dieses Jahres das Vergabeverfahren beginnen und im April 2018 Ausschreibung, Vergabe etc. Die eigentliche Bauphase läge dann zwischen Januar und Dezember 2019.

(RP)
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