Duisburg Übung: Feuerwehr bekämpft Brand im U-Bahntunnel in Meiderich

Duisburg · In der Nacht von Samstag, 13. September, auf Sonntag, 14. September, haben die Feuerwehr und die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) eine Notfallübung im U-Bahn-Tunnel kurz vor dem Bahnhof "Auf dem Damm" in Meiderich durchgeführt. Dabei simulierten die Einsatzkräfte einen Brand mit Rauchentwicklung im Tunnel.

 Mit Rauchschutz waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Bereich der U-Bahn am Wochenende unterwegs.

Mit Rauchschutz waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Bereich der U-Bahn am Wochenende unterwegs.

Foto: DVG

Eine Bahn der DVG musste evakuiert werden. Die Feuerwehr übt in regelmäßigen Abständen Einsätze solcher Art, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Auch für die DVG sind die Erkenntnisse aus solch einer Notsituation sehr wertvoll. "Wir können anhand eines derartigen Szenarios mögliche Schwachstellen in unseren Betriebsabläufen identifizieren, unsere Gefahrenabwehrorganisation überprüfen und verbessern", erklärt Birgit Adler, verantwortlich für das Verkehrsmanagement der DVG.

Das Szenario: Die Bahn der Linie U79 ist gegen 1 Uhr auf dem Weg vom Duisburger Hauptbahnhof zum Meidericher Bahnhof und voll mit Fahrgästen - in diesem Fall Statisten - besetzt, als der Fahrer Rauch im vorderen Wagen bemerkt. Er bringt die Bahn kurz vor dem Bahnhof "Auf dem Damm" zum Stehen und alarmiert die Leitstelle der DVG. Daraufhin wird die übliche Meldekette in Gang gebracht: Feuerwehr, Polizei und Verkehrsaufsicht werden informiert, die sich direkt auf den Weg zum Ereignisort machten. Auf Anweisung der Leitstelle beginnt der Fahrer dann mit der Evakuierung der Bahn. Er begleitet die Fahrgäste entgegen der Rauchentwicklung über den Betriebsgang zum nächsten Bahnhof. 65 Probanden der Universität Duisburg-Essen hatten sich als Statisten mit unterschiedlichen Rollen zur Verfügung gestellt, zwei von ihnen blieben als vermisste Personen an der Bahn zurück.

Die Feuerwehr trifft mit vier Löscheinheiten und dem Rettungsdienst, insgesamt 50 Einsatzkräften, am Ereignisort ein. Die Einsatzpriorität wird nach kurzer Erkundung sofort auf die Rettung der zwei vermissten Personen gelegt. Zwei Trupps werden mit schwerem Atemschutz und Hilfsmitteln schnellstmöglich in den Tunnel geschickt.

"Das eingesetzte Löschwasser, das sogenannte 'Wasser am Rohr', ist bei den hohen Temperaturen in einem Brandfall für Retter und Opfer gleichermaßen lebensnotwendig", weiß Robert Bäcker, Einsatzleiter bei der Feuerwehr Duisburg. Nach der Rettung der Personen können die eigentlichen Löscharbeiten beginnen. Als dann der Brand gelöscht, die Personen befreit und versorgt waren, rückte die Feuerwehr mit ihrer gesamten Rettungsmannschaft wieder ab.

Übungen von Rettungseinsätzen gehören für die Feuerwehr und auch für die DVG zum Alltag. "Regelmäßig werden Szenarios - Brände und Notfälle aller Art - 'durchgespielt', damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt", erläutert Bäcker.

Für den Fachbereich Theoretische Physik an der Universität war dies gleichzeitig ein Verhaltensexperiment zur Erforschung der Dynamik einer großen Menschenmenge bei einer Gefahrensituation.

(RP)
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