Duisburg Überall Blockaden

Duisburg · Am Wochenende herrscht Ausnahmezustand. Pro NRW und NPD kommen zum Demonstrieren, und mehr als 70 Organisationen, Vereine und Verbände stellen sich ihnen entgegen. Dazwischen steht ein Großaufgebot der Polizei.

Massiver Widerstand wird den Anhängern der rechtsgerichteten Bürgerbewegung "pro NRW" am Sonntagvormittag entgegenschlagen, wenn sie ab 11 Uhr unter dem Motto "Abendland in Christenhand" protestierend vor die Marxloher Merkez-Moschee ziehen wollen. Mehr als 70 Organisationen aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Kultur werden unter dem Motto "Marxloh stellt sich quer" friedlich Flagge zeigen. In vorderster Front dabei: SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel und SPD-Landeschefin Hannelore Kraft. Neben anderen lokalen Politikern setzt sich Oberbürgermeister Adolf Sauerland an die Spitze der Gegen-Demo. Am Freitagabend bezieht bereits SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles in der Kulturzentrale "Hundertmeister" Stellung zum Thema.

Organisiert haben den Protest das "Marxloher Bündnis" und das Bündnis "Duisburg stellt sich quer." Friedliche Aktionen und Straßenfeste sind am Samstag und Sonntag in Marxloh geplant. Sie sollen verhindern, dass die Anhänger von "pro NRW" in den Bereich um die Moschee gelangen. Die Polizei warnt allerdings alle davor, eigenhändig Straßensperren oder Blockaden aufzubauen. Denn das seien Straftaten. Sie wird am Sonntag in Marxloh mit einem Großaufgebot vor Ort sein, Straßensperren errichten und den Bereich um die Moschee großräumig abriegeln. Auch die A59-Ausfahrt "Fahrn" wird an diesem Tag vorübergehend gesperrt . "Pro NRW" hat 1000 Teilnehmer für den "Sternenmarsch" angemeldet. Die Polizei rechnet allerdings mit insgesamt mehreren tausend Teilnehmern, wobei der Großteil aus Gegendemonstranten bestehen dürfte.

Die Bürgerbewegung "Pro NRW", soll unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, weil Anhaltspunkte für den Verdacht extremistischer Bestrebungen vorlägen. Die Organisation versucht derweil noch weitere Anhänger und Sympathisanten für ihren Protestmarsch am Sonntag zu mobilisieren. Auf ihrer Homepage ist zu lesen, dass Aktivisten der "pro-NRW-Jugend" gestern am Franz-Haniel-Gymnasium in Homberg Flugblätter an die Schüler verteilt hätten.

Einen Vorgeschmack auf die große Demonstration in Marxloh am Sonntag gibt es bereits am Samstagvormittag ab 11 Uhr am Hauptbahnhof. Die NPD hat dort eine Demonstration zu einem ähnlichen Thema mit 500 Teilnehmern angemeldet. Auch wenn erfahrungsgemäß weit weniger Demonstranten kommen, will das Marxloher Bündnis auch dort Präsenz zeigen.

(RP)
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