Duisburg Tutu gegen Trainingsanzug

Duisburg · Abschlusswochenende der Duisburger Tanztage im „Theater am Marientor“: Besonders klassischen Tänzern fiel es schwer, sich gegen die große Überzahl von Streetdancern und Hip-Hoppern durchzusetzten.

Das Licht im „Theater am Marientor“ wird gedimmt, ein Spot fällt auf den roten Vorhang, ein Mann in Lederhosen erscheint, begrüßt das Publikum und lässt etwa 300 Tänzer durch das Publikum auf die Bühne marschieren. Unter ihnen Balletttänzerinnen im Tutu, Hip-Hopper mit weiten Trainingsanzügen und orientalische Bauchtänzerinnen.

Am Samstag um 17 Uhr eröffnete Veranstalter Bernd Uhlen das Vorfinale der Duisburger Tanztage. In einem dreistündigen Programm sollten unter 30 Gruppen die gefunden werden, die in das Finale aufrücken sollen, um sich mit den besten Amateurtänzern aus Duisburg, Oberhausen und vielen anderen Städten zu messen.

Den Anfang machte die Gruppe „True Colors“ aus Krefeld, eine der zahlreichen Gruppen, die sich dem Hip-Hop und Streetdance verschrieben hatten, und „The Lollipops“ aus Duisburg, die mit Showtanz zu Schreibmaschinenklängen begeisterten. Eines der Highlights an diesem Abend war der Auftritt der „Snipes“ aus Köln. Sie zeigten dem Publikum einen Videoclipdance zu aktuellen Rhythmen. Nach der Pause warteten „Iberico“ aus Bonn mit spanischem Folkloretanz auf die Zuschauer und die Gruppe „Dance Connexion“ begeisterte mit Musicalelementen. Während der Auftritte bejubelte das Publikum nicht nur die eigenen Favoriten, sondern auch die Konkurrenz wurde kräftig angefeuert. „Man respektiert sich unter Tänzern und macht sich auch mal gegenseitig Komplimente“, berichtet Julia Bresser. Die 18-Jährige gehört zu der Ballettgruppe „La Balance“ aus Dinslaken, eine der wenigen klassischen Gruppen die sich bei den Tanztagen angemeldet hatten. Um 20.15 Uhr verkündete die dreiköpfige Jury schließlich ihr Urteil. Es sollte fünf Einzüge ins Finale geben: Die „Snipes“ aus Köln, „Pimp la Roc“ aus Bochum, „Extended Version“ aus Kamp-Lintfort, „Angel Dust“ aus Bochum und „Dance Connexion“ aus Duisburg, die jedoch nicht am Finale teilnehmen konnten, da sie am selben Tag ihren Titel als NRW-Meister verteidigen mussten.

Julia Holtemeyer von der Tanzgruppe „Second Generation“schaffte es nicht ins Finale: „Einfach schon dabei zu sein ist ein Wahnsinns Gefühl, hier ist so eine tolle Atmosphäre, da ist es eine Ehre, auftreten zu dürfen“, so die Kempenerin.

(RP)
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