Duisburg Türkische Lieder mit Baglama und E-Gitarre

Duisburg · Der Ensemblename "Bundan Boyle" klingt nach irischer Folklore, doch das führt in die Irre: Er bedeutet "Von nun an" und war vor vier Jahren Motto und Ausgangspunkt für ein interkulturelles Bandprojekt mit Schülern und Lehrern der Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg (MKS). Orientalische Folklore trifft auf westlichen Rock.

Im zweimal nur schwach besuchten Juniorkonzert im Opernfoyer im Theater führten Nihat Iman (Baglama, türkische Langhalslaute), Michael Gerards (Bass), Stefan Lammert (Drums) und Jörg Falk (E-Gitarre und Leitung) verschiedene türkische Lieder auf, meist mit Damla Firat (Gesang). Yusuf Caner, Baglama-Dozent an der MKS, hatte den Platz in der Band seinem ehemaligen Schüler Nihat Iman überlassen. Er ist Bundespreisträger "Jugend musiziert" und einer der ersten Absolventen des Studiengangs "Weltmusik" an der Pop-Akademie Mannheim. Caner nutzte die Gelegenheit, sein Instrument näher vorzustellen. Anders als bei der Gitarre kann man die Bünde verschieben, da jeder Spieler andere Vierteltöne haben möchte, und das (bei der Baglama mit einem Klapp-Deckel verschließbare) Schalloch ist nicht in der Mitte, sondern am unteren Ende - neuerdings gibt es auch ein zweites auf der Oberseite, damit der Spieler daraus hören kann. Besonderen Applaus bekam Caners jüngster und wohl auch begabtester Schüler für sein Solo.

Ein Clou war der Gastauftritt des Trios SinCo-Pa. Koray Berat Sari (Baglama) sowie Mateusz Gaik und Mark Jensen (Gitarre) sind Masterabsolventen vom Standort Aachen der Kölner Hochschule für Musik und Tanz. Ihre unaufdringlich mitreißenden Arrangements weisen über Anatolien und die Türkei hinaus in die Welt. Da wird auch mal ein kurdischer Hochzeitstanz, im Original für ein durchdringendes Blasinstrument und eine ebensolche Trommel, zu einer fein gewürzten Delikatesse.

(hod)
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