Duisburg Trendwende: neue Hoffnung für beliebte Hofkonzerte
Duisburg · Sollte die Bezirksvertretung die Durchführung diverser Brandschutz-Maßnahmen durchwinken, wäre der Weg für die Konzerte frei.
Die Nachricht Ende März war für viele Rheinhauser ein großer Schock: Nach 28 Jahren wird es anno 2013 keine Hofkonzerte in der Bezirksbibliothek Rheinhausen an der Händelstraße mehr geben. Vor allem rechtliche und finanzielle Gründe waren ausschlaggebend (die RP berichtete mehrfach).Es besteht jedoch Grund zur Hoffnung, dass die beliebten Hofkonzerte nun auch in Zukunft fortgesetzt werden.
Der Brandschutz war bislang ein entscheidendes Problem für die Durchführung der Hofkonzerte. Die Räume der Bibliothek sind lediglich als Bibliothek, nicht aber als Versammlungsstätte definiert. Nur aufgrund einer Übergangsgenehmigung durften die Konzerte überhaupt durchgeführt werden. Ende vergangener Woche hat sich nun Jutta Flaßhove, die neue Leiterin der Rheinhauser Bezirksbibliothek, mit Vertretern der Bezirksverwaltung sowie den Fraktionsspitzen des Bezirksgremiums getroffen.
"Bei diesem Treffen wurden die Ergebnisse einer kürzlichen Begehung und der daraus resultierenden brandschutztechnischen Auflagen erörtert", wie Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst bekanntgab. Mit einer Reihe verschiedener Brandschutz-Maßnahmen sollen nun — entsprechend einer Nutzungsänderung — die Voraussetzungen erfüllt werden, dass die Bezirksbibliothek weiterhin betrieben und alle Bibliotheksräume als Versammlungsstätte genutzt werden können. Dies geht aus einer Vorlage hervor, über die die Bezirksvertretung Rheinhausen am 16. Mai entscheiden wird. Der Weg für die Hofkonzerte wäre also frei.
"Es wird geplant, die Baumaßnahmen in den Sommerferien durchzuführen, um den Bibliotheks-Betrieb nicht unnötig lange zu stören", sagte Claas Frein, Bereichsleiter für Baumanagement des Immobilien-Managements Duisburg (IMD), auf Anfrage. In der Beschlussvorlage werden die voraussichtlichen Kosten — die gesamten stadtweiten Brandschutzmaßnahmen werden aus dem Wirtschaftsplan des IMD und durch einen Haushaltszuschuss getragen — mit 50 000 Euro beziffert.
"Wir sind erst durch die Beschlussvorlage darauf aufmerksam geworden, dass etwas gemacht wird", berichtete Dr. Jan-Pieter Barbian. Der Direktor der Stadtbibliothek freute sich im Gespräch mit unserer Zeitung über die bevorstehenden Maßnahmen (eine positive Entscheidung in der Bezirksvertretung vorausgesetzt): "Wir freuen uns, dass etwas passiert." Barbian hob nochmals hervor, dass es unter "der Regie der Stadtbibliothek keine Hofkonzerte" mehr geben werde. Es bedürfe eines externen Veranstaltungsträgers, der "das vollständige Risiko übernimmt und finanziell sowie personell" geradesteht. Gespräche mit Kulturvereinen haben bereits stattgefunden. "Wir würden es begrüßen, wenn die Bezirksbibliothek Veranstaltungsort bleiben würde", sagte Barbian. Dies sei "für Rheinhausen absolut wünschenswert". Eine mögliche Fortsetzung der Konzerte werde es, sofern alle Rahmenbedingungen erfüllt seien, wohl frühestens 2014 geben.
