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Duisburg Traumzeit: Kein Sponsor, Streit mit Tim Isfort

Duisburg · Ob es im kommenden Jahr noch einmal das Musikfestival im Landschaftspark geben wird, ist nach wie vor ungewiss, erscheint sogar eher unwahrscheinlich. Wie berichtet, ist RWE als Hauptsponsor definitiv ausgeschieden.

Damit fehlen für das "Musikereignis im Schatten der Hochöfen" mit überregionaler Ausstrahlung 220000 Euro. Wenn kein anderer Sponsor gefunden wird, dann werde es keine Traumzeit geben, hatte Kulturdezernent Karl Janssen vor Wochen gesagt.

Dieser Sponsor ist immer noch nicht gefunden worden. Uwe Gerste, Chef der Duisburg Marketing Agentur (DMG), die mit für das Festival verantwortlich ist, hatte hausintern mitgeteilt, dass die Traumzeit nur dann stattfindet, wenn bis Ende Dezember ein Sponsor gefunden wird.

Allerdings hat sich offenbar Dezernent Karl Janssen, der auch im Aufsichtsrat der DMG mitwirkt, dafür eingesetzt, diese "Deadline" bis Mitte Januar zu verlängern. Länger könne man eine Entscheidung wegen der Programmplanung nicht hinausschieben.

Unterdessen hat es offenbar einen Streit zwischen Tim Isfort, dem künstlerischen Leiter der Traumzeit, und der DMG gegeben. Isfort, der einen Honorar-Vertrag für die Realisierung der "Traumzeit" besitzt, hat sich in einem Brief an die DMG über mangelndes Engagement beklagt.

Dieser Vorwurf stieß bei der DMG auf Empörung. Karl Janssen dementierte den Isfort-Brief am Dienstag nicht, sagte aber, dass "ein künstlerischer Mensch wie Tim Isfort" die verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Gepflogenheiten, die mit der Finanzierung eines Festivals verbunden seien, nicht so beherrscht, wie es vielleicht sonst üblich sei.

Tim Isfort soll etwa die Rechnung für eine nicht genehmigte Dienstreise vorgelegt haben. Bekannt ist, dass Isfort beim Sponsor RWE einst mit einem Aufkleber "Atomkraft — nein Danke" erschienen ist. Die RWE-Absage habe damit aber nichts zu tun, versicherte Janssen. Der Energiekonzern habe seine Sponsortätigkeit generell aus wirtschaftlichen Gründen eingeschränkt.

Janssen versicherte, dass Tim Isfort künstlerischer Leiter der Traumzeit 2012 werde, wenn es überhaupt eine Traumzeit im kommenden Jahr geben sollte. Für Optimismus gibt es im Übrigen keinen Grund: Ab 2013 werde es, so Janssen, wohl kein städtisches Geld mehr für Festivals geben.

Und auch andere Haushaltsposten stehen auf der Kippe: So wird zurzeit über die Betriebskosten für das geplante NS-Dokumentationszentrum in der Zentralbibliothek, die 2013 eröffnet werden soll, kontrovers diskutiert.

(RP)
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