Duisburg Trägervereine ziehen Zwischenbilanz

Duisburg · Das Johannes-Büttner-Haus in Hohenbudberg und der Stadtteiltreff an der Hans-Böckler-Straße in Hochemmerich standen nach dem Ausstieg der ehemaligen Träger vor dem Aus. Mit viel Engagement gelang der Weiterbetrieb.

 Das Johannes-Büttner-Haus in Hohenbudberg kostet rund 800 Euro monatlich an Miete und Nebenkosten. Die kann der Trägerverein momentan noch nicht erwirtschaften.

Das Johannes-Büttner-Haus in Hohenbudberg kostet rund 800 Euro monatlich an Miete und Nebenkosten. Die kann der Trägerverein momentan noch nicht erwirtschaften.

Foto: ARchiv

Der Verein "Trägergemeinschaft Johannes-Büttner-Haus" hat auch knapp zweieinhalb Jahre nach seiner Gründung weiterhin mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Nachdem die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der ehemalige Träger der Einrichtung an der Martinistraße in der Eisenbahnsiedlung, noch bis Ende vergangenen Jahres die Kostenabrechnungen mitabgewickelt hatte, betreibt der neue Trägerverein unter dem Vorsitz von Uwe Leibner die Räumlichkeiten seit dem 1. Januar komplett in Eigenregie. Die monatlichen Kosten für Miete und Nebenkosten in Höhe von rund 800 Euro können derzeit nicht gedeckt werden. Dabei werden im Johannes-Büttner-Haus eine Vielzahl Angebote gemacht. Gemeinsames Frühstück, Bingo-Abende, Spielenachmittage sowie größere Veranstaltungen wie Fischräuchern und Waffelessen stehen regelmäßig auf dem Programm. Außerdem nutzen die Chorgemeinschaft Hohenbudberg und die Heimatkundler der historischen Eisenbahnsiedlung die Räumlichkeiten.

"Es bleiben aber immer noch zu viele Stühle frei. Die Leute müssten das ein bisschen mehr annehmen", sagt Uwe Leibner und appelliert insbesondere an die Anwohner in der Eisenbahnsiedlung und der direkten Umgebung, im Johannes-Büttner-Haus vorbeizuschauen. Derzeit kämen zwei Drittel der Besucher von außerhalb. Dass der Betrieb überhaupt nach dem Weggang der Awo aufrechterhalten werden konnte, verdankt der Trägerverein einer "großzügigen Spende", so Uwe Leibner, der Deutschen Annington. Dank der Zuwendung des Immobilienunternehmens, dem große Teile der Siedlung gehören, habe man zumindest bis einschließlich 2015 Planungssicherheit. "Bis dahin sieht es ganz gut aus", so Leibner.

Für die Zeit danach müssen jedoch Lösungen gefunden werden. Die Trägergemeinschaft sucht weiterhin Spender, um die laufenden Kosten endlich decken zu können. Eine Chance sieht Uwe Leibner in der Beliebtheit des Büttner-Hauses bei Wandergruppen, die nach Erkundung des Naturschutzgebietes Rheinaue gerne in der Einrichtung eine Kaffeepause einlegen. Außerdem hofft der Vorsitzende auf viele Besucher beim geplanten Sommer- und Oktoberfest und Einnahmen durch Mieter, die die Räume am Wochenende für private Feiern nutzen können.

Vor einer ähnlichen Situation wie das Johannes-Büttner-Haus stand die ehemalige Seniorenbegegnungsstätte an der Hans-Böckler-Straße in Hochemmerich. Nachdem der frühere Träger, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), den Treffpunkt geschlossen hatte, gründete sich der neue Trägerverein "Wohnen und Leben in unserem Stadtteil", kurz "WuLiuS". Mittlerweile haben sich 150 Mitglieder zusammengefunden, um den Stadtteiltreff zu erhalten.

Da der Bauverein Rheinhausen dem Verein die Mietkosten erlässt, fallen lediglich Nebenkosten von monatlich etwa 400 Euro an. "Wir können diese Kosten aufbringen", so die "WuLiuS"-Vorsitzende Gabriele Neuhaus. Gerade an den Markttagen ist die Einrichtung beim anschließenden Marktcafé ein beliebter Treffpunkt. Daneben gibt es jede Woche einen Mittagstisch, Gymnastik und weitere Angebote, die mit Kooperationspartnern wie dem Familienbildungswerk und dem Johanniter-Krankenhaus realisiert werden.

Die Vereinsmitglieder und Besucher bewiesen, dass ihnen viel an dem Stadtteiltreff liegt und verschönerten auf eigene Faust die Räume. "Die Leute fühlen sich wohl und sehen es als zweites Zuhause", freut sich Neuhaus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort