Ermittler in Polen eingetroffen Totes Baby kommt nach Duisburg

Duisburg · Im Fall der toten Babys aus Duisburg tut sich etwas: Ermittler und ein Bestatter sind am Dienstag nach Polen geflogen, um die Leiche eines der Mädchen nach Deutschland zu bringen. Es war in einem Altkleidertransport gefunden worden.

 Polizeispürhund „Amigo“ und ein Polizeihundeführer suchten Ende November nach Spuren an einen Altkleidercontainer in Duisburg (Archivfoto).

Polizeispürhund „Amigo“ und ein Polizeihundeführer suchten Ende November nach Spuren an einen Altkleidercontainer in Duisburg (Archivfoto).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Duisburger Kriminalpolizei informiert sich derzeit vor Ort über den Stand der Ermittlungen im Fall des toten Babys Mia, das in einem polnischen Altkleideraufbereitungsbetrieb entdeckt worden war. Die Beamten sind sich sicher, dass es zuvor in Duisburg in einem Altkleidercontainer abgelegt worden sein muss. Mia soll noch am Mittwoch oder Donnerstag nach Duisburg gebracht werden.

Ob Mia ein Geschwisterkind des in Duisburg-Rumeln in der Wohnung einer 35-jährigen Frau gefundenen toten Babys ist, ist noch unklar. Die Duisburger Staatsanwaltschaft wartet weiterhin auf die Ergebnisse des DNA-Tests, die aber noch vor Weihnachten vorliegen sollen.

Duisburg: Totes Baby in Polen entdeckt - zwischen Altkleidern aus Duisburg
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Totes Baby zwischen Altkleidern aus Duisburg gefunden

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Im Rahmen eines internationalen Rechtshilfeersuchens hatten die polnischen Behörden die Ermittlungen zuletzt an die Duisburger Staatsanwaltschaft übergeben. „So ein Verfahren ist äußerst kompliziert. Auch deshalb warten wir noch auf die Ergebnisse des DNA-Tests“, sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat.

Noch komplizierter könnte es werden, wenn die beiden Babys doch keine Zwillinge sind. Dann müssten die Behörden in zwei zeitgleichen, aber unterschiedlichen Fällen ermitteln. „Wenn das so wäre, hätten wir auf der Suche nach einer zweiten Mutter schon jede Menge wertvoller Zeit verloren“, so van der Maat.

Währenddessen sitzt die 35-jährige Frau wegen des Vorwurfs des Totschlags weiterhin in Untersuchungshaft. Sie gab in ihrer Vernehmung an, das in Rumeln gefundene Kind zur Welt gebracht zu haben, äußerte sich aber nicht zu dessen Tod. Sie bestreitet die Mutter des in Polen gefundenen Babys zu sein.

Die 35-Jährige hat mindestens noch zwei weitere Kinder. Die Familie wird schon seit längerem vom Jugendamt der Stadt Duisburg betreut. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Von ihrer jüngsten Schwangerschaft will in dem direkten Familienumfeld niemand etwas mitbekommen haben. Dabei wohnen ihre Eltern direkt über ihr.

(dab)
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