Neue Gespräche über Stahl-Fusion Thyssen: Betriebsrat will an Vertrag festhalten

Duisburg · Nach der geplatzten Fusion mit Tata Steel scheint eine Fusion im Stahlbereich erneut ein Thema zu sein. Der Betriebsrat der Stahlsparte des Thyssenkonzerns hat dazu klare Forderungen formuliert.

 Der Hochofen in Schwelgern.

Der Hochofen in Schwelgern.

Foto: tkse/Rainer Schroeer

(mtm) Auch nach der Ankündigung des Vorstandes der thyssenkrupp AG, neue Konsolidierungsoptionen für den Stahlbereich zu prüfen, besteht der Betriebsrat an einem Festhalten der bisherigen Vereinbarung des Konzerns mit den Beschäftigten. „thyssenkrupp befindet sich in der Krise. Dass dabei intensiv nach Konsolidierungsmöglichkeiten gesucht wird, liegt auf der Hand“, teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol am Dienstag mit. Grundvoraussetzung für eine mögliche Konsolidierung des Stahlbereichs sei vor allem das Festhalten an der neuen Strategie 20-30. „Wir haben einen Tarifvertrag Zukunftspakt Stahl 20-30 erst Ende März vereinbart. Wir erwarten die konsequente Umsetzung des Vertrages. Wir haben der Restrukturierung des Stahlbereichs mit einem geplanten Abbau von bis zu 3000 Stellen nur unter der Bedingung zugestimmt, wenn massiv in die Zukunftsfähigkeit der Stahlsparte investiert wird. Daran darf nicht gerüttelt werden“, so Nasikkol. Die angekündigte Partnersuche für den Stahlbereich sei keine neue Idee. Die Beschäftigten hätten ein Recht darauf, von Anfang an transparent mit in den Prozess eingebunden zu werden. Hiesingers geplante Hochzeit mit Tata Steel Europe sei zwei Jahre „durch die Presse gegeistert, bis die Belegschaft konkret informiert worden sei. „Dies führte zur Verunsicherung und schadete allen. Ohne eine faire, offene und transparente Kommunikation gegenüber unseren Kollegen geht das nicht“, so der Betriebsratschef. Klar sei, dass der Betriebsrat konkrete Bedingungen an eine mögliche Konsolidierung stelle.Jede gedachte Lösung oder Konsolidierungsoption müsse beinhalten, dass die neue Strategie 20-30 mit den zugesagten Investionen konsequent umgesetzt werde. Nasikkol: „Einen zusätzlichen Arbeitsplatzabbau lehnen wir ab. Die thyssenkrupp Steel Europe AG mit 28.000 Beschäftigten hat eine große gesellschaftliche Relevanz für Duisburg, für die Region und für NRW.“

(mtm)
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