Duisburg Thyssen will Anlage in Hüttenheim dichtmachen
Duisburg · Thyssenkrupp will Anlagen schließen und Stellen in seiner Stahlsparte streichen. Voraussichtlich seien mehr als 300 Arbeitsplätze betroffen, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, Günter Back, gestern nach einer Sitzung in Duisburg.
Nach Angaben des Betriebsrats steht auch die Anlage zur Verarbeitung von Grobblech in Hüttenheim vor der Schließung. Der Schwerpunkt der Maßnahmen werde wohl im Duisburger Süden sein, sage Back. Das Unternehmen kündigte in einer Mitteilung geplante Einsparungen von 500 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren und die Schließung von Teilanlagen an. Im Mittelpunkt stünden dabei Effizienzsteigerungen bei Personal, Instandhaltung und Reparatur, Logistik, Vertrieb und Verwaltungskosten. Zu weiteren Einzelheiten und zur Zahl der betroffenen Arbeitsplätze wollte ein Sprecher zunächst keine Stellung nehmen.
Der Betriebsrat befürchte nun, dass es im Rahmen einer "Salamitaktik" in der Folge noch zu weiteren Stellenstreichungen kommen werde, sagte Back. Bei den Beschäftigten herrsche große Unsicherheit, sagte Back. "Alles ist möglich. Unsere Stahlbelegschaft ist kämpferisch", so der Betriebsrat. Zunächst wolle der Betriebsrat nun jedoch über die weiteren Schritte beraten. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis zum Jahr jedoch 2020 ausgeschlossen. Am Abend trafen sich die Beschäftigten vor dem Werkstor in Hüttenheim, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Zuvor hatte Werner von Häfen, Betriebsratsvorsitzender des Werkes Hüttenheim, Arbeitsniederlegungen nicht ausgeschlossen. Im Hüttenheimer Werk arbeiten zurzeit rund 1000 Beschäftigte. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in seiner Stahlsparte in Deutschland knapp 26.000 Mitarbeiter, davon etwa 22.000 in NRW.